V.A.:
Only The Diehard Remain Vol. 2
Probieren wir mal wieder was neues: Ein Live-Bericht zu einer CD. Läuft so ab: Ich höre mir den Sampler an und tippe beim jeweiligen Lied meine Eindrücke. Viel Spaß:
1: Oh, geht mit schönem Gebolze los. Schneller Punk mit Metal-Riffing. Kann man lassen, klingt nach Anti-Flag, als sie noch keine Hippies waren.
2: Die Band heißt "Power" - so klingt das auch. Schneller Hardcore-Punk. Gebrüll. Schön.
3: Oh, Midtempo zum Durchschnaufen. Relativ melodiös sogar. Aber dann wird doch wieder angezogen. Gesang erinnert mich an Glenn Danzig. Pathos.
4: Hardcore-Gebolze. Solche Musik wird auch im Metal-Hammer besprochen. Neumodisch. Heißt das "Mathcore"?
5: Das Lied ist fast 4 Minuten lang. Melodic-Anfang. Artet dann bald mit einem Schrei wieder in Krach aus. Oh, das gefällt mir jetzt nicht. Die können sich nicht entscheiden ob sie melodisch oder aggressiv klingen wollen. Zu Emo.
6: Punkiger Zwischenhappen
7: Endlich wieder kompromissloses Geschrei. Hut ab.
8: Erste Band die ich ausführlicher kenne. Vitamin X. Ja, klingt wie alles von Vitamin X. Also gut.
9: Durchgetretenes Gaspedal. Satanic Surfers lassen grüßen. Guter Song.
10: Jawoll. Total kaputtes Lied. So muss das klingen. Gebell. Ekelhaftes Gegrowle. Hit.
11: Dieses Lied klingt so, wie wenn ein Industriebetrieb morgens um 7 seine lärmigsten Maschinen auffährt. Also auch gut.
12: Da gleicht dieser Track als Kontrast fast schon Elfengesang mit Nektar und Ambrosio. Bis zu der 28. Sekunden. Dann wieder schmissig-krankes Gebrüll.
13: Hardcore. Nicht ganz so krank wie 10 und 11. Aber auch gut.
14: Bekannte Band. NXD (Napoleon Dynamite). Allein aufgrund des Gesangs ein Leckerbissen.
15: Jaya The Cat. Endlich, ein Gitarrenriff, den man als solchen erkennen kann. Schön melodisch. Da wippt der Fuß. Off-Beat. Wie eine wärmende Suppe nach 14 Jahren Krieg in der Kälte.
16: Ah, verstehe. Der Ska-Teil des Samplers wird eingeleitet. Trompeten. Melodisch und gute Laune, aber auch ein bisschen unspektakulär.
17: Song beginnt mit Geschrammel wie von einer Schulband. Dann Text über Liebe. Klingt wie die Ärzte. Kann man machen. Bläser, auch.
18: Punkrock mit Betonung auf dem Rock. Melodisch. Für alle, denen "Summer Of 69" zu soft ist und "NXD" zu hart. Aber find ich sehr cool, geile Melodie. Kann was.
19: Oh, ein Dudelsack. Was ist das für eine Sprache? Kling lustig. Macht Laune. Ich will Guinness saufen. Mehr davon.
20: Nach diesen 5 Liedern, die etwas mit Musik zu tun hatten, geht es wieder mit Lärm weiter. Gegrunze, Gitarrengekloppe- und Geriffe auf vollem Anschlag. Schönes Ding. Echt geil. Wie ein Schlachtfest im Saustall.
21: Dieser Hit dauert 25 Sekunden. Wenn dieser Hit auf der CD fehlen würde, würde an und für sich nichts fehlen. Vernachlässigbar. Liegt nicht am Song an sich, hat man aber auf dieser Kompilation einfach schon oft genug gehört.
22: Siehe Beschreibung von 21.
23: Hier wieder Gebrüll. Wobei die Gitarrenfraktion etwas mehr Melodien reinbringen will. Breakdown. Klingt wie wenn jemand brüllend weint.
24: Jetzt wieder Musikteil. Sänger singt und kotzt nicht. Hot Water Music lässt grüßen. Angenehm.
25: Bier auf und los. Schöner Punkrock, Midtempo, hymnischer Gesang. Ramones-beeinflusst.
26: Cleaner, balladesker Anfang. Ich ahne schon wie es weiter geht...Moment...japp, richtig. Sekunde 24: Wie wenn jemand eine Rasierklinge verschluckt hätte und diese gerade wieder hochwürgt. Dann wieder clean.
27: Hatten wir dieses Lied nicht schon ein paar Mal? Geschrei wechselt mit sich ein paar leicht melodischen Passagen ab. Break-Down. Unspektakulär, was nicht am Song liegt, aber dass man diesen Song einfach schon gehört hat.
28: Dito.
29: Ein schmissiger Schlagzeug-Beat. Melodischer als die beiden vorher. Powerchords. Gewinnt keinen Originalitätspreis.
30: Langsam wird es mühsam - die Songs sind alle nicht schlecht, aber es gibt irgendwie nix neues mehr. Auch hier: Schönes Geknüppel.
31: Ich verstehe mal wieder einen Text: "Ich bin ein Straßenkind und leb mein eigenes Leben." Japp. Komischer Gesang. Klingt wie so 80er-Punk-Zeug mit weiblichem Gesang. Nur mit mehr Riffs.
32: Ein Kunstdiskurs. Die Kunst wird thematisiert. Da fällt mir ein Lied von mir ein: "Kassierer" oder "Kettcar" - beide fangen mit "K" an. Kunst oder Kacke.
33: Mir bekannte Band: Die Oi!le im Bart des Judas. Ähnlich geil wie NXD. Schöner Gesang. Schlechtere Aufnahmequalität. Nett.
34: Rückkopplung am Anfang. Dann alles auf Vollanschlag. Ein Lied, wo man sich im Pogomopp verkloppt.
35: Hardcore-Geschrei die 428427ste.
36: Ihr wisst schon.
37: Oh, jazziger Einstieg. Dann: Siehe 36.
38: Zum Schluss noch eine klassische Arie. Nein, Spaß bei Seite. Siehe 36. Der Gesang klingt, wie wenn jemand aufs Klo müsste und quengelt.
FAZIT: 38 Lieder sind zu anstrengend! Als Werkschau sicher berechtigt, aber gegen Ende wird mir das zu monoton. So richtig im Gedächtnis bleibt tatsächlich nur das Stück von Jaya The Cat. Dennoch: In kleinerer Dosis kann man sich alles mit Freude anhören.