Nachdem seine Zweitkarriere als zukünftiger Bürgermeister der Friedens-(und Disco-)Stadt Osnabrück vorerst an der Wahlurne gescheitert ist, kann sich der Gott of Schlager endlich seiner wahren Berufung widmen. Über ein Jahr nachdem die EP
Ich hab die ganze Nacht von mir geträumt seine treue Anhängerschaft beglückte, folgt nun endlich Christian Steiffens erste Langspielplatte. Und diese knüpft direkt an den kurzen Vorgänger an.
Das Album wird mit einem rockigen 'Wie gut, dass ich hier bin' eröffnet, dass stellenweise ein wenig an den alten (und damals noch guten) Westernhagen erinnert. Danach geht es weiter steil nach oben. Neben einigen altbekannten Songs kommen auch viele weitere Hits aus dem Repertoire des großen Meisters zum besten. Dabei sind beispielsweise 'Arbeiter der Liebe', 'Selbstmitleid' und 'Ich habe Haschisch probiert', die einigen vielleicht schon aus den Liveshows geläufig sein dürften. Natürlich bewegt sich Christian Steiffen dabei gekonnt in einem Minenfeld aus gesellschaftlich-relevanten Themen, die er offen und ehrlich bespricht. Liebe, Sexualität, Jesus und Drogen sind nunmal die Themen, mit denen sich Christian Steiffen am besten auskennt.
Insgesamt wird dem Hörer ein wilder Mix aus verschiedenen Musikrichtungen dargeboten. Es gibt Discofox, Walzer, Calypso, Marschmusik, Rock, Balladen und auch Chanson. Nichtsdestotrotz kommt alles wie aus einem Guss, getragen durch die aussagekräftige Stimme des Meisters selbst.
Schade ist lediglich, dass fünf der vierzehn Songs auch schon auf der EP zu finden waren. Aber ohne 'Sexualverkehr' oder 'Ich fühl mich Disco' wäre diese Platte einfach nicht das geworden, was letztendlich herausgekommen ist: ein Meisterwerk.