Das Personalkarusell dreht sich weiter bei den Kanadischen Punkabillyhorrorfans. SängerInnen-Wechsel sind indes häufig eine schwierige Angelegenheit. Wie die Fans oder die "Szene" das aufnehmen kann ich nicht sagen, aber mit Kenda (Gesang), Daniel (Gitarre) und Sandro (ersetzt Matt "Pomade" am Schlagzeug) haben The Creepshow gleich drei neue Gesichter an Bord, klingen aber immernoch wie The Creepshow. Kenda als mittlweile dritte Frontfrau tritt dabei in die Fußstapfen der Blackwood-Schwestern Sarah und Jen "Hellcat". Sarah sprang 2007 für ihre schwangere Schwester und wurde nun ihrerseits vom Storch gebissen. Außerdem ist die vielbeschäftigte Sarah "Sin" Blackwood mit ihrer neuen Band Walk Off The Earth und ihrer Solokarriere ausgelastet. Der Kölner Gitarrist Daniel ist nicht wirklich neu sondern vom Tourmusiker zum festen Mitglied aufgestiegen. So viel zur Personaille.

Meine persönliche Wahrnehmung der Band ist, dass ich das erste Album "Sell Your Soul" wirklich sehr liebe, die beiden folgenden Alben "Run For You Life" und "They All Fall Down" mit neuer Sängerin zwar "okay" fand, aber nicht mehr die selbe Begeisterung dafür entwickelt habe. Kann aber auch an mir liegen... Nun kommt ein neues Album "Life After Death" mit neuer Sängerin auf den Tisch und ich muss sagen, dass der erste Höreindruck sehr postiv ausfällt. Dieser Eindruck wird bei wiederholtem Genuss noch gefestigt. Die Songs sind gewohnt schmissig mit tollen Melodien und Chören arrangiert, die Kompositionen solide mit allen Trademarks. Das bedeutet zwar auch wenig Überraschungen, aber The Creepshow brillieren im Gegensatz zu etlichen anderen Kollegen des Genres durch großes Fingerspitzengefühl was das Vermeiden von Langeweile angeht.

Stimmlich liegt Kenda sehr nah an ihren beiden Vorgängerinnen, wenn nicht sogar dazwischen. Auch der Gesangsstil überzeugt und passt sich in den Creepshow-Stil ein, so dass der erneute Wechsel am Mikrofon keine Änderung im Sound bedeutet. Musikalisch gibt es wie gewohnt Rockabilly mit Punk und Rock n' Roll-Einschlag, mal flott nach vorne, mal melancholisch zurückgelehnt. Der Bass klappert, die Orgel röhrt, und die Chöre entwickeln stellenweise fast hymnischen Charakter. Passt alles hervorragend zusammen, klingt dabei aber auch immernoch nach öligem Haar vs. Hahnenkamm und weiblichen Charme vs. Schlagring. Austausch gelungen: The Creepshow werden wohl ewig weiterleben.