V.A.:
Gleiches Unrecht Für Alle
Dieser Sampler wurde zusammen gestellt von den Onlinemagazinen "Schallhafen" und "heartcooksbrain" sowie dem Label "My Favourite Chords". Alles Protagonisten, denen man durchaus Kenntnis der Musiklandschaft unterstellen könnte, wenn auch für meinen Geschmack zu sehr im Indie-Sektor unterwegs, aber gut, man kann nicht alles haben. Jegliche Erlöse kommen Oxfam zu Gute, nette Geste und mit Sicherheit für viele auch ein Kaufanreiz.
30 Bands, zu viele um hier auf jede einzeln einzugehen, also breche ich das mal päckchenweise runter.
Erstes Päckchen: Bands, die ich schon länger kenne und schon länger mag - und deswegen auch keinen Bock habe, darüber noch groß zu schreiben. Ich kann ja mal unterkategorisieren: Es gibt melodischen Punkrock (Idle Class, Goodbye Fairground, Irish Handcuffs), Indie-Pop-Punk (Nora Yeux, Koeter, No Weather Talks), Akustikgedöns (Schreng Schreng & La La, Tigeryouth), Post-Emo-Zeug (Willy Fog) und Post-Hardcore (Fjørt).
Bleiben immer noch 20 Bands. Auf dem Sampler zeigt sich ne recht homogene Linie: Zum Großteil findet man deutschsprachigen Indiepunk. Frühstücken wir unter den verbliebenen Bands doch mal diejenigen ab, die aus diesem Sektor stammen: die treibig-poppigen (Kazimir, Leitkegel, Flyktpunkt, Minitimer Katzenposter), die nervigen (Yachten, Supermutant, Eklat), die mehr Postpunk-orientierten (Wind und Farben, Käfer K., havarii.), die mit mehr Lo-Fi (Lost Girls, magret.) - das war das zweite Päckchen!
Bleiben, wenn ich micht nicht verzählt habe, 8 Bands. Auf die kann ich ja dann mal näher eingehen:
"Chai Khat". Highlight! New Wave, eigentlich nicht wirklich mein favorisierter Musikstil, aber der Song gefällt - da werd ich mir definitiv noch mehr von besorgen. Was für Freunde von The Estranged, The Static Age oder ähnlichen.
"City Light Thief". Hätte ich auch einsortieren können unter "kenne ich schon", sind mir aber zu vertrackt um in meinen Favoriten landen zu können.
"Rowan Oak": Da spielen sogar Freunde und Bekannte mit, aber nachdem ich das Demo (damals noch unter dem Namen "Western Grace") eher belanglos fand, nicht näher mit befasst. Der Song hier kann was. Erinnert an die ruhigeren Sachen von Hot Water Music.
"Bridges Left Burning": Hardcore-Punk mit Anti-Flag-mäßigen Shouts, geht geil nach vorne, live kann das bestimmt einiges. Gleiches gilt für "And Now Run", die noch etwas punkiger zur Werke gehen.
"kotWORT": Ah, endlich mal ne Überraschung! Deutschpunk. Jawoll! Feier ich. So die Ecke der "neuen" Deutschpunk-Welle, also, äh, Kackschlacht und andere Bands mit Fäkalien im Namen. Yeah.
"Die Eigentümer": Könnte auch Indiepunk sein, mischt sich aber mit Deutschpunk. Als würden Kazimir Funpunk machen. Hm.
"Fire Walk With Me!": Über 10 Minuten lang? Hilfe! Post-Rock-irgendwas. Aber: Die 10 Minuten kann man sich wirklich geben ohne davon genervt zu werden. Kann also bleiben!
Und noch ein Fazit:
Die Bandauswahl ist wirklich top - wenn man auf deutschsprachigen Indiepunk steht. So sind es gerade die Genre-Ausnahmen, die, zumindest für mich, positiv heraus stechen. Meine persönlichen Entdeckungen: Chai Khat und kotWORT. Aus meiner Playlist gelöscht (das ist der Vorteil bei reinen Download-Samplern): Yachten, Wind und Farben, Supermutant, Eklat, havarii. Der Rest geht klar.
Lohnt sich also - 2,99€ für 30 Bands und nen guten Zweck ist nicht zuviel verlangt. Kostet teilweise, wegen Kommunikationsproblemen beim Online-Vertrieb, wohl ganze 9,99€ - aber dann wird auch gleichzeitig mehr gespendet, oder ihr wartet bis der Preis angepasst wird. Alles easy.