Die Bullen:
Die Bullen komm', hier komm' die Bullen
Konzeptalbum einer Allstar-Formation aus Kiel, die charakteristische Stimme verleiht dabei Hannes von Tackleberry bzw. Affenmesserkampf dem Quartett, mit der kleinen Ausnahme, dass er hier gerne Andy Schlüter heißen möchte.
Wie die Kollegen von Punkrocködnis schon ganz richtig festgestellt haben, basiert die ganze Platte, darüberhinaus auch das Auftreten, die Konzerte und eben alles, was zu einer Band dazugehört, auf ein- und demselben Witz. Sie sind Polizisten, aber Polizisten sind ja doof!
Wenn man sich damit erstmal abgefunden hat (mit der Aussage an sich sollte der Punker von heute, gestern und übermorgen ja kein Problem haben), kann man das hier auch in vollen Zügen genießen, und das sogar ohne dass es eintönig wird. Die meiste Zeit wird einem zwar flotter Punkrock um die Ohren gefeuert, gelegentlich machen sicher aber auch ein paar Elektroanleihen bemerkbar, das ganze garniert mit dem typischen Kieler Schnack ("Die Leute sind sauäää") und fertig ist der neue Szenehype! Sogar ich kann mich dem nicht entziehen, sind doch die Songs inklusive ihrer Titel mit Wortspielen und -witzen gespickt, genau wie ich es gerne habe (von den Filmzitaten ganz zu schweigen, die drehen sich natürlich auch alle um Polizei, Polizisten, Macht, Ordnung und so weiter und so fort).
Spätestens in "Amerikanische Verhältnisse" merkt dann aber auch der letzte, dass hier nicht ausschließlich stumpf Klischees runtergebügelt werden, sondern tatsächlich so etwas wie feinsinnige Sozialkritik dahintersteckt. Kann man machen.
Meinungen anderer Eierköppe zum Album:
"Ich hab echt gehofft, dass der Remix von Feierabend komplett in Richtung Thunderdome geht, die bekackte Elektroscheiße nervt aber auch ganz gut. Kann ich jeden nur zu ratten!"
T. Fisch
"Der neue, gerechtfertigte Hype aus Kiel, der ganz ohne dümmlich maritimes Gehabe auskommt. Schickes Vinyl, schicke Fotos."
Nils Höllenperücke