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Massendefekt:
Zwischen gleich und anders
Mit den Jahren sind Massendefekt musikalisch mit einer der wichtigeren Vertreter der - nennen wir es einfach mal - niederrheinischen Schule geworden. Ihre Musik wurde mehr und mehr zum großformatigen Stadionrock und neben Betontod sind sie die zweite Kraft aus Düsseldorf und dem angrenzenden Umland, die versucht das Erbe der Toten Hosen anzutreten. Dabei sind letztere noch gar nicht bereit, das Spielfeld zu räumen.

Mit dem im Februar 2014 erschienenen „Zwischen Gleich Und Anders“ präsentieren die „Düsseldorfer Rocker“ (Promoschreiben) voller stolz ihr mittlerweile fünftes Studioalbum. Die Musik ist in der Tat „geradlinig aber mit abwechslungsreichen Melodien, kompromisslosen Gitarrenriffs und ordentlich Druck“ (wiederum Promoschreiben). Wie Stadionrock nunmal zu sein hat. Durch diese Geradlinigkeit bleiben leider Überraschungsmomente vollkommen aus und die Songs verfolgen stets ziemlich berechenbare Strukturen.

Inhaltlich präsentieren Massendefekt weitestgehend simple Geschichten und Bilder, in denen sie, die missverstandenen Außenseiter mit den guten Idealen und den besseren Werten, sich zu jeder Tages- und Nachtzeit gegen alle anderen rechtfertigen und verteidigen müssen, die zudem prinzipiell dumm, gierig und ignorant sind. Mit so einem vereinfachendem schwarz-weißem Weltbild wird es dem Zuhörer dann auch gleich viel einfacher gemacht, sich auf die „richtige“ Seite zu schlagen. Es gibt andere Bands, die mit dieser Art und Weise bereits ziemlich erfolgreich sind.

Insgesamt erscheint mir das Gesamtprodukt jedoch überaus pathetisch und gleichzeitig auch noch sehr künstlich. Es wird von persönlichen Erfahrungen, Freundschaften und Freuden gesungen, doch irgendwie klingt das recht kalkulierend und abgekartet. Quasi Emotionen als Verkaufsgarantie. Frei nach dem Motto: was die Masse will, das soll sie auch bekommen.

Begeisterung für eine Platte sieht demzufolge anders aus. Mit 16 oder 17 war ich mal auf einem Massendefekt-Konzert und fand das gut (soweit ich mich erinnern kann). Inzwischen klingt es mehr nach Einheitsbrei. Wobei man Massendefekt zugestehen muss, dass sie technisch weiterhin ganz weit vorne dabei sind. Deshalb ist die Scheibe für Freunde des Stadionrocks auch ein Muss, für alle anderen bleibt sie aber irgendwie überflüssig.
Philriss 03/2014
Hörprobe:
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Massendefekt
Musikstil: Punkrock, Rock
Herkunft: Düsseldorf
Homepage: www.massendefekt.de
Massendefekt - Zwischen gleich und anders

Stil: Rock
VÖ: 21.02.2014, CD, LP, Digital, MD Records


Tracklist:
01. Singend durch die Hölle
02. Stadt der Engel
03. Ich warte
04. Es war schon immer so
05. Wenn es brennt
06. Tanz im Nebel
07. Zwischen gleich und anders
08. Prominent
09. Wenn es losgeht
10. Endlosschleifen
11. Trümmer
12. Schaut mich an
13. Frei von dir
14. Rockstar

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