Das Homestory-Magazin! Da hört man in letzter Zeit ja öfter hier und da von, ich hab sogar überlegt mir das zu bestellen, aber dann haben die Idioten mir einfach ungefragt eins geschickt. Haha!
Sieht erst mal ziemlich edel aus. Keine wild zusammengetackerten Schwarzweißkopien, sondern son richtiges Heft, in Farbe, geleimt, schickes Design, und kostet auch nur 5 Euro (ach, jetzt weiß ich wieder warum ich's mir dann doch nicht bestellt hatte).
Inhalt: Wie der Name schon suggeriert, werden verschiedene Szeneprotagonisten daheim besucht. Purer Gossip quasi! Großartig! Zwar ist schon, bevor man das Heft überhaupt aufschlägt, klar, dass das alles an den Haaren herbei gezogen ist, aber wen kümmert's. Steht ja auch im Impressum: "Der Inhalt dieses Heftes wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren, Herausgeber und Redaktion keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben[...]"
Die Homestorys laufen eigentlich immer ziemlich ähnlich ab. Das "Reporterteam" klingelt bei den "Stars", wird im besten Fall sogar abgeholt, und während sie in der Wohnung sitzen und im Grunde nichts tun (das können Reporter am besten), passieren allerlei skurrile Sachen und die Gastgeber erzählen freimütig und zusammenhanglos irgendwelches Zeug. So weit, so geil. Was dabei rum kommt, ist manchmal langweilig, provoziert gar das eine oder andere Stirnrunzeln, oft wird man aber doch bestens unterhalten, insbesondere, wenn bestimmte Eigenarten überspitzt dargestellt werden, die einfach optimal zu der jeweiligen Person passen. Man könnte fast sagen, das Homestory-Magazin schielt zwar manchmal an der Wahrheit vorbei, geht aber doch näher auf den jeweiligen Charakter ein als dies "normale" Interviews tun.
Was lernen wir so? Martin Co vergisst bei McDonalds die Apfeltaschen, Alex Pascow ist der Maßstab der Szene, Marcus Wiebusch und Jens Rachut wohnen gegenüber voneinander und drohen sich immer fleißig mit der Faust, Supernichts-Frank ist Ehrenvorsitzender der Jungen Union, Claus Lüer hat die größte Anoraksammlung der Staatengemeinschaft Europa, und so weiter.
Auf was für Ideen die so kommen! Teilweise einfach nur abstruse Erzählungen auf Drogentrip-Niveau, manchmal kann man sogar lachen. Meine Lieblingsstellen: Als Nagel sich selbst beim Pumpen mit "Na-gel! Na-gel!" anfeuert und als Dirk Jora die Analogie der Slime-Reunion und seinem Harndrang herstellt: "Das ist aktueller und dringlicher denn je."
Bleibt zu sagen: Kurzweiliges Vergnügen! Wer auf stupide Unterhaltung mit Nonsense-Komik steht, kann hier ohne zu überlegen zugreifen, der Rest wird bestimmt durch die tollen Namen auf dem Cover gelockt und findet trotzdem noch ein paar nette Gags. Mir persönlich wären wild zusammengetackerte Schwarzweißkopien für 1-2 Euro zwar lieber, aber geschenkt nehm' ich auch gerne die 5-Euro-Hochglanz-Optik. Harhar! Das "Reporterteam" ist übrigens bald auf Lesetour zusammen mit dem Egon-Forever-Typen, das stell ich mir ja schon ziemlich geil vor - wenn die Lesung zu langweilig wird, kann man ja immer noch Egon-Comics gucken. Termine
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