Das macht Bock! Kitt Wolkenflitzer spielen ungeschönten aber dennoch melodiösen Punkrock so wütend, als ob Jan von Turbostaat oder Nagel von Muff Potter selbst ihre erste Platte einspielen würden. Das ist so gut, dass "Vom Aufstehen und Stehenbleiben" neulich sogar bei der Zeit (
http://blog.zeit.de/tontraeger/2014/05/09/kitt-wolkenflitzer_17988) besprochen wurde.
Die Musik gestaltet sich ganz in der Tradition eben genannter Bands sowie der von Pascow oder auch, so schreibt es das Label, Disco/Oslo (schön, wenn eine weithin unbekannte Band bereits als Referenz taugt). Hier werden ziemlich intelligent messerscharfe Beobachtungen aufgestellt, ungeliebte Vollidioten porträtiert oder generell die Unzufriedenheit angeprangert. Besonders gefallen dabei die allein schon wegen ihrer Titel hervorragenden "Generation Schwachmaten", "Wenn Köpfe gegen Wände rennen" und vor allem "Ein Kompliment in Moll". Letzteres endet mit einem Statement, dass ein jeder schon zig Mal selbst jemand anderem an den Kopf werfen wollte (oder geworfen hat): "Tu mir einen Gefallen, halt die Schnauze."
Die Aufnahmen und das Artwork kommen dementsprechend auch ziemlich professionell daher. Hier hat sich jemand ganz besonders viel Mühe gegeben.
Was ich hier mal relativ unkommentiert lassen möchte, ist der Bandname. Wie die Zeit auch schon festzustellen wusste, war Kit Wolkenflitzer der kleine "fliegende Braunbär in Käpt’n Balus tollkühner Crew". Da werde ich nochmal persönlich nachfragen müssen, wie denn die Entscheidung sich so (ähnlich) zu nennen gefallen ist.