Kategorie "was sonst keiner besprechen will".
Warum das keiner besprechen will: Hm, ich zitiere mal aus dem Presseinfo: "Still in Search packen einen da, wo sich die Geister scheiden und Genregrenzen überschritten werden". Der klassische Musikrezensent mag sowas nicht. Wir bevorzugen klare Genrezuordnungen, Schublade auf, Band rein, Schublade zu, Schloss vor, da mag die Band auch noch so sehr experimentieren und sich ihren Tunnel zur nächstgelegenen Schublade graben, entscheidend ist was vorne drauf steht. Also, vorne auf der Schublade. Und wer will schon einen Bandnamen über mehrere Schubladenbeschriftungsfelder hinweg kritzeln?
Was das hier auch noch ist: Für Bierschinken eher untypische Musik, weswegen meine Meinung eigentlich nichts zur Sache tut. Unsere Leser werden sich das eh nicht kaufen. Warum wurde uns das trotzdem geschickt? Ich schätze mal, da war einfach noch Platz im Briefumschlag, der enthielt nämlich vorrangig das Album von
"taucher." - tja, und nun haben wir den Salat, "Still in Search" liegt hier rum und irgendwer muss das besprechen...
Pop und Alternative-Rock würde ich mal als passende Schubladen identifizieren. Alleinstellungsmerkmal soll wohl der Einsatz von Synthesizern sein. Kann man machen. Die Musik ist auch gar nicht so sperrig wie gedacht, aber eingängig deswegen noch lange nicht. Mal abgehackt, mal treibend, ab und zu Sprechgesang, dezent geschrien wird auch mal, die Gitarre entweder rockig preschend oder irgendwie sphärisch klirrend. Hört man sich sowas freiwillig an? Ich weiß nicht. Mag sein, dass das live ganz fesselnd ist. Ich kann ich mir das aber auch gut vorstellen als Soundtrack zu irgendnem deutschen Indie-Film über ein junges Mädchen, das alleine über eine Landstraße läuft und irgendwo nen Apfelbaum pflanzt, um damit gegen ihr Elternhaus zu protestieren, dort durfte sie nämlich nie Äpfel essen. Also falls jemand zufällig vor hat, nen Film zu drehen mit der soeben beschriebenen Handlung, einfach "Still in Search" fragen, die transportieren total super die dazu passende Stimmung.