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Ich gehe ja extrem selten in Bars, höchstens wenn dort mal Livemusik auf mich wartet. Ist dem nicht so, langeweile ich mich immer furchtbar. Das war schon früher so, als ich meine Langeweile mit viel zu teurem Bier zu besiegen versucht habe, und das ist auch noch heute so, wo ich mich mit alkoholfreiem Bier über Wasser halte und ansonsten keine Möglichkeiten sehe, der Langeweile zu entfliehen. Wenn ich Glück habe, ist wenigstens ein Schwerstalkoholiker vor Ort, der mich mit wirrem Geschwalle unterhält und nach 3 Minuten vom Hocker fällt. Wenn ich Pech habe, bleibt er sitzen.
Man sagt ja, Bars haben ihre eigene Romantik. Die hat vermutlich wenig zu tun mit den grölenden Erstsemestern und torkelnden Fußball-Fans, die gefühlt 90% des typischen Bar-Publikums ausmachen. Es gibt dann auch noch die angesäuselten Mittvierzigerinnen, die in ihrem Handy den Taxiruf auf Kurzwahl haben. Oder die geselligen Durchschnittsbürger, die eigentlich nur in die Bar gehen, um ihre ebenso geselligen Durchschnittsfreunde zu treffen und dabei ein geselliges Durchschnittsbier zu trinken, bevorzugt Beck's. Der andere Gegensatz wären die melancholischen Alkoholiker, die mit ihren wässrigen Blicken alleine am Tresen hängen und nur den Kopf heben, wenn sie ihr Whiskeyglas leeren. Was daran jetzt so cool ist, weiß ich auch nicht. Aber letztere entsprechen vermutlich am Ehesten der Romantik, die von der Band "Bar" auf ihrem selbstbetitelten Album transportiert werden soll.

Was mich zum schwierigen Teil dieser Rezension bringt: Meine Meinung über die Musik darzulegen. Bar machen Bar-Musik. Johnny Cash auf Valium. Getragene Musik für einsame Whiskeytrinker. Die Texte sind vermutlich schwermütig-depressiv und voller Lebensweisheiten, liegen mir aber nicht in gedruckter Form vor - und mich beim Zuhören darauf zu konzentrieren, fällt mir schwer, weil ich keinen Whiskey trinke und kein Valium nehme. Ich bin auch kein ausgesprochener Fan des Film Noir, reite selten durch die Prärie in den Sonnenuntergang, fahre nicht im Morgengrauen LKW und habe auch nicht meine komplette Familie bei einem tragischen Unfall verloren. Kurz gesagt: Mir gibt die Musik nichts. Ich finde die CD so langweilig wie einen Kneipenabend mit Leitungswasser. Nunja, immerhin hat die CD Lust gemacht, mal wieder Murder By Death zu hören. Die wissen wenigstens, wie man die dunkle Seite des Country bedient, ohne den Hörer ins Koma zu jagen.

Fazit: Als Genreangabe steht im Presseinfo "Afterhour Slowrock" - schöner hätte ich es nicht ausdrücken können. Bloß, dass das dort vermutlich positiv gemeint war.
11/2014
Hörprobe:
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Bar
Musikstil: Dark Country
Herkunft: Freiburg
Homepage: http://www.barklang.de/
Bar - Bar

Stil: Dark Country
VÖ: 14.11.2014, CD, LP+MP3, Rookie Records (Link)


Tracklist:
01. Decent Clothes
02. I Love You
03. Everything I Know
04. Amphetamine
05. Nothing Is Going To Be Okay
06. Headlights
07. Let The Sorrow Admit
08. What's Wrong

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