Donots:
Karacho
Wahnsinn! Seitdem ich mich mit Musik beschäftige, sind die DONOTS immer eine Band gewesen, die ich mir gerne, wenn das Umfeld gestimmt hat, live angeschaut habe, aber die mich auf CD nie so richtig begeistern konnte.
Und nun das! Wir schreiben das Jahr 2015 und die Donots schaffen es in ihrem Jubiläumsjahr, zum 20. Geburstag, doch tatsächlich ihre bis dato beste Platte zu veröffentlichen.
Welch eine Band kann aktuell von sich behaupten, mit dem 10. Longplayer ihre beste Platte veröffentlicht zu haben? Richtig, keine!
Normalerweise hört man sich neue Platten warm, sagt jahrelang dass die alten Sachen doch viel besser waren und findet die jetzt aktuellen bis zur nächsten Platte erstmal scheiße. Hier ist das ganz anders.
Wer es noch nicht weiß, Karacho ist die erste Platte der Band auf deutsch. Und das steht der Band um Ingo Knollmann sehr gut zur Gesicht. Es ist ja auch nicht völlig neu für die Knollmanns. So veröffentlichte die Band 2014 bereits eine sehr starke 7"-Single mit Tim von Rise Against auf deutsch und die beiden Knollmann-Brüder sind ja nebenbei noch bei den plattdeutschen Hardcore-Recken von Schrappmesser aktiv.
Aber ich schweife ab.
Ingo ist, man kann es nicht leugnen, medial vielleicht zur Zeit ein wenig überpräsent. So weckte mich seine Stimme heute früh gegen 6:50 als der Fernseher schon lief, ich mich aber noch mal umgedreht hatte. Die Donots im Frühstücksfernsehen. Auweia.
Allerdings völlig zu recht. Denn Karacho ist eine wichtige Platte, die vielen Leuten zugänglich gemacht werden sollte. So erzählt Ingo, dass die Songs entstanden sind in einer Zeit, in der er alte Helden wie den Ramones, Slime oder Muff Potter gehört hat. Aber eben auch Radio, um es besser zu machen. Und das ist gelungen. Karacho ist abwechslungsreich, wird nicht langweilig und bei den Kreuzverweisen auf andere Bands kann immer wieder schmunzeln bzw. sich an schöne Stunden mit anderen Bands erinnern. So ist es auch kein Wunder, dass man den Hansaring um 2:10 Uhr besingt. Immer nur die Guten!
Bis auf bei zwei Songs will ich auch gar nicht weiter ins Detail gehen: "Dann ohne mich" ist eine Anti-PEGIDA bzw. Anti-Hymne auf die ganzen Spaselmacken die da draußen rumlaufen und denken sie wären das Nonplusultra. Hieraus auch die Textzeile der Platte: "Der Dumme hängt die Flagge stets am Höchsten." Danke!
Und dann schaffen sie es mit "Problem kein Problem" D-Ska zu machen den so seit SLIMEs Albtraum keine Band mehr hingebügelt hat. Geil!