Malum Persicum:
Zurück in Zoo
Gelangweilt arbeite ich mich durch die bei uns eingeschickten Alben. Irgendwie weiß mich da heute so gar nichts zu begeistern. Gerade überlege ich einfach mal wieder die Augen zu schließen und blind auf eine Rezension zu klicken, als ich plötzlich das neue Album der Band mit dem durchaus ungewöhnlichen Namen „Malum Persicum“ vor mir habe. Kurz reingehört und...gefällt! Kann man machen.
Richtig toll abgefuckte Stimme, deutsche und englische Texte, treibende Gitarren und das wichtigste: Richtig schön knallige Farben. Da stört mich auch nicht die Pseudo-Rebellion gegen linguistische Normen im Albumtitel „Zurück in Zoo“. Beim Hören von Songs wie „Gonna Goa“ frage ich mich übrigens, ob sich die drei Jungs echt so viele Drogentrips schieben, oder das einfach nur so singen. Da die Musik jedoch auf mich einen hohen Authentizitätsgrad hat, kaufe ich ihnen die Songs einfach mal ab und sage, dass das sehr gut gelungen und sonst in der Form wohl auch selten zu hören ist. Aus den meisten Punkbands spricht dann wohl doch eher der Alkohol, was an sich natürlich überhaupt nicht verkehrt ist, aber ein Album, welches so klingt, als wären die Bandmitglieder vor einigen Aufnahmen erstmal drei Stunden auf einer Goa-Party im Wald gewesen, ist echt mal was neues, obwohl das Outro eines über sechs Minuten langen Songs dann schon mal langweilig werden kann; wenn man keine Pilze gegessen hat, versteht sich.
Trotzdem gibt es auch für die Punkrockfraktion genug hörenswerte Songs auf diesem Album. So geht das deutschsprachige „Fux“ richtig schnell nach vorne, hat ein fettes Solo und geht auch textlich super ins Ohr. Außerdem ist das Lied nur gut zwei Minuten lang; also klar Punkrock. Für diejenigen, denen englisch mehr zusagt kann ich noch das Renderings-Cover (kenn ich die?) „Die For Rock'n'Roll“ empfehlen. Richtig geil ist dann auch noch mal „Cuchina“, welches ich irgendwie als eine Mischung aus Rancid, MxPx und Adolescents bezeichnen würde. Vielleicht der beste Song des ganzen Werks. Die anderen Songs sind nicht so schnell, dafür gibt es einen fetten Sound. Alles in allem ein echt empfehlenswertes Album, voll Punkrock, aber dann auch irgendwie doch nicht. Außerdem stelle ich mir ein Interview mit dieser Band sehr interessant vor. Großer Redebedarf meinerseits besteht auf jeden Fall!