Kategorie "Was sonst keiner besprechen will".
Warum das keiner besprechen will? Singer-Songwriter gehen einfach jedem auf den Keks!
Zugegeben, ich hatte gehofft dass das irgendwer anders bespricht, meinetwegen auch nen totalen Verriss, Hauptsache ich muss nicht selber ran. Dabei finde ich die Musik eigentlich ganz gut, aber über "ruhige" Musik was Positives schreiben ohne dass das total ironisch rüber kommt, das kann ich einfach nicht.
Hm, wie fang ich denn an. Vielleicht werfe ich mal ein paar Assoziationen in den Raum. Irgendwie hat Eric Ayotte was von Weakerthans-Frontmann John K. Samson, teilweise fühle ich mich auch an Port O' Brien oder Andrew Jackson Jihad erinnert. Und das sind nun wirklich keine schlechten Bands! Die finde ich ehrlich gut. Und das war jetzt komplett unironisch.
Und weiter? Was macht Eric Ayotte aus? Gute Stimme, nervt nicht. Gute Texte, kein stumpfes "I love you and stuff" oder "Oh Lord have mercy", sondern eher die persönliche Ebene. Gute Instrumentierung auch, zwar bleibt der Gesang im Vordergrund, aber mit kompletter Backing-Band klingt das doch spannender als hätte der Typ nur sich selbst aufgenommen - was man bei so Solokünstlern, die ihr Musikprojekt nach sich selbst benennen, ja eigentlich erwartet. Gute Aufmachung auch. Es gibt ne braun gesprenkelte Vinylplatte, ein simples Textblatt und ein etwas zu hippieskes Cover. Vielleicht, um nen Kontrast zu setzen zu den ansonsten eher nachdenklichen Texten. So, dieser Absatz war jetzt auch unironisch, oder? Ich könnte vielleicht noch hinzufügen, dass ich bei der "braun gesprenkelten Vinylplatte" nicht an Fäkalien gedacht habe.
Eigentlich wollte ich diese Kritik schließen mit einem Zitat von Herrn Ayotte selbst, der leitet nämlich das Textblatt ein mit ein paar Worten, was ihn bei diesem Album so inspiriert hat - aber ich hab soeben bei der obligatorischen Recherche zur Person des Eric Ayotte herausgefunden, dass das bei der Kritik von
borderlinefuckup auch schon gemacht wurde.
Aber, ach, egal. Borderlinefuckup gibt's eh nicht mehr.
Eric schreibt:
Transparency was written from a place with a lack of trust in people, institutions, and myself. I’ve been feeling overwhelmingly anxious and stressed with how people interact and communicate. It’s an attempt to be more open and honest, and wanting more clarity, accountability, and genuine interactions from my friends, my government, my culture/society, and myself.
Und Borderlinefuckup schreibt:
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.