Big John Bates:
From the Bestiary to the Leathering Room
Kategorie: "Was sonst keiner besprechen wollte."
Nachdem ich in letzter Zeit viele Alben und EPs besprochen habe, die ich auch wirklich besprechen wollte, dachte ich, dass es mal wieder Zeit wird, sich etwas aus der nicht so begehrten Kiste zu ziehen. Ich habe mich hier für Big John Bates entschieden, weil das nur zehn Songs sind, und man sich ja nicht direkt überheben soll. Außerdem kam das Album einen Tag vor meinem Geburtstag raus. Das muss doch Bestimmung sein.
Ansonsten scheint das Album sehr aufwendig gemacht zu sein. Das geht schon direkt beim Artwork los, welches von Santiago Caruso erstellt wurde. Ein Name, der einem zunächst vielleicht noch nichts sagt. Sein bekanntestes Werk "Pans Labyrinth" sollte aber hoffentlich dem ein oder anderen ein Begriff sein. Des Weiteren wird bei Big John Bates das Standardensemble musikalisch noch durch ein Cello ergänzt, während mich der Kontrabass, obwohl die Band ihr Genre selbst als Southern Gothic Death Cult bezeichnet, ein wenig an Pyschobilly erinnert, auch wenn man die Countryeinflüsse sicherlich bei Songs wie "Biterroot" nicht überhören kann. Ein bisschen dunkler geht es freilich zu, trotzdem befindet sich From the Bestiary to the Leathering Room noch einige Stockwerke über dem Gothic-Keller. Ich muss anmerken, dass ich mir gestern mal wieder From Dusk Till Down angeschaut habe und jetzt finde, dass sicherlich der ein oder andere Track der Platte perfekt als Filmmusik gepasst hätte. Ansonsten finde ich das Album zwar ziemlich gut, muss aber doch zugeben, dass es mich auf Dauer nicht so fesseln kann. Auf lange Sicht ist das einfach etwas zu langsam und zu viel ruhige Southern-Country-Schiene. Da bin ich doch froh, als der letzte Bonustrack anklingt, welcher eine schöne Neuinterpretation des Kulthits "The Passenger" von Iggy Pop darstellt. Definitiv ein schöner Schluss.
Fazit: Gut gemacht und für Fans des älteren Rock'n'Roll gepaart mit etwas Country und sogar leichten Gothic-Einflüssen kann ich das sicherlich empfehlen. Der Rest erhält mit From the Bestiary to the Leathering Room immerhin eine sehr gut produzierte Platte mit viel Liebe zum Detail.
Anspieltipps: Black Timber, La Barbiere, Sister's Keeper.