Respekt, da traut sich endlich mal wieder wer Folk mit Deutschpunk zu mischen. Sowas kann ja auch ganz schön in die Hose gehen. Andererseits gehören Dead Shepherd genau wie die Dödelsäcke auch eher zu den älteren Semestern, müssten also über die Jahre auch dementsprechend Expertise gesammelt haben. Zumindest der Einsatz gewagterer Instrumente, wie dem Dudelsack, der Trompete und der Flöte sprechen doch schon mal für beides. Die Songs sind teils auf Englisch und teils auf Deutsch, wobei diese sich auch inhaltlich in relevante Themen von der Insel und in relevante Deutschpunk-Themen gliedern, was bereits an Songtiteln wie "Blood on the Green", "No Fight, No Bite" und "Great Tall Piperman" auf der einen Seite und Tracks wie "GEMA" und "Spring" auf der anderen Seite deutlich wird. Es gibt sogar mit "Mallör" einen Song auf Platt. Zumindest glaube ich, dass es sich hier um ein norddeutsches Platt handelt, da es weder bayrisch noch ostdeutsch ist. Ansonsten ist die CD von der Musik her ein durchaus wilder Mix. Am Anfang dachte ich bei Songs wie "Unter uns gesagt" noch, dass das ja ganz schön schief ist und irgendwie von der Kaputtheit ein wenig in Richtung Knochenfabrik geht, dann kommen einige typische Irish-Folk-Punk-Hymnen ("Blood On The Green", "Great Tall Piperman"), ja selbst für ein deutschsprachiges AC/DC-Mashup ("Mach es doch") ist sich die Band nicht zu schade und ein paar Off-Beats einbauen hat wohl auch noch Niemandem geschadet ("I don't care").

Fazit: Ein buntes Gewusel und irgendwas mit Folk und Punk mit einigen Höhen und Tiefen. Kann einem aber auch schon mal auf den Geist gehen.

Anspieltipps: Unter uns gesagt, GEMA