Lesbian Rank Ingferno:
Hey Chicks!
PROLOG:
Ich habe ein großes Herz für alles, was irgendwie daneben ist. So auch für Trash in allen Variationen. Damit meine ich nicht Youtuber, die sich in 4K-Auflösung eine lustige Perücke vor ihrem Agentur-iMac aufsetzen, sondern echten liebevollen RANZ. Troma-Movies, Schlingensiefs Frühwerke, die Freax, die Gosejohann-Brüder, Helge Schneider, Wenzel Storch, Studio Braun. Fast alles Menschen mit krummen Lebensläufen und anarchistischen Arbeitsweisen. Keine Sketchmaschinen-Clickbait-Clowns des Spätkapitalismus.
ERSTER EINDRUCK:
Deswegen habe ich auch hohe Erwartungen, wenn eine Band LESBIAN RANK INGFERNO heißt und coole Dinosaurier mit selbstgemalter Sprechblase auf dem Cover hat. Was haben sie zu bieten?
MUSIKALISCH:
Nicht viel. 10 % HGich.T, 10 % SCHNAPPI DAS KLEINE KROKODIL und 10 % JBO. Das macht zusammen leider nur 30 % Schrott im negativen Sinn. Klirrende Computerschlagzeugbecken, kindische Keyboardmelodien und Gesang in Logitech-Mikrofonqualität. Selbst Trash muss in der Leistungsgesellschaft gewissen Qualitätsansprüchen gerecht werden. Dazu bracht es natürlich keine 32-Instrumentenspuren, aber wenn es nur klirrt, sägt, scheppert und dazu eure unlustig verstellten spätpubertären Blubberstimmchen einen Insider nach dem anderen abfeuern, dann will das niemand außerhalb eures Freundeskreises länger als 20 Sekunden hören.
TEXTLICH:
Das Album entwickelt sich dann textlich von seichtem DIE ÄRZTE-Humor zu Kinderliedern über Popel. Als dann noch TATSÄCHLICH Kinder singen dürfen, bricht mir der Ständer weg.
FAZIT:
Ihre Freunde werden es eventuell feiern. Aus purem Mitleid.