Tiny Moving Parts:
Celebrate
TINY MOVING PARTS bringen mit „Celebrate“ ihr bereits drittes Album heraus.
Ganz bestimmt gibt es Menschen, die das brennend interessiert, weil sie seit 2013 sehnsüchtig auf die nächste LP des Dreiers aus Minnesota warten. Ganz bestimmt.
Diese Leute sagen vermutlich Sachen, wie: "TMP haben mir damals so viel gegeben als ich mich zum 6. Mal innerhalb von 3 Monaten dazu entschloss, meine siebeneinhalb-monatige Beziehung zu beenden, nur um dann aus Gründen der Selbstgeißelung tagelang mit einer Wolldecke auf dem Boden zu schlafen, um dann festzustellen, dass ich die Trennung bereue."
Was Sänger und Gitarrist Dylan Mattheisen uns mitteilen möchte, soll vermutlich im Herzen weh tun. Tut es aber nicht.
Das hier ist die vollkommen befindlichkeitsfixierte Aufarbeitung irgendeiner Trennung, oder sonstiger zwischenmenschlicher Dramen, die auch ihren Platz in Vorabendserien gefunden hätten, auf den Punkt gebracht mit so großartigen Emofloskeln wie:
- "I’m constantly afraid, I think I think to much"
- "I’m sick and tired of feeling empty in crowded room" (Common Cold)
- gefühlten 134 "Just let me go"s
Instrumental gibt es fluffige Gitarrenpop-Parts, die sich mit Tapping, bzw. ganz leicht vertrackten Stellen verschieben. Hier und da stechen Tempowechsel heraus und geben den Songs manchmal interessante Wendungen, die jedoch in diesem Genre irgendwo zwischen Pop-(Punk) und viel zu käsigem Emo-Post-Whatever keine*n unter der Wolldecke hervor holen dürften.
Insgesamt und auch im Vergleich zum 2010 erschienen Album "Moving to Antarctica", ist "Celebrate" viel zu glatt, was nicht verwundert, da TMP die 10 Songs Vince Ratti (The Wonder Years, Title Fight) zum mischen vorgesetzt haben.
Was das Ganze (laut Ankündigungstext) mit Hardcore zu tun haben soll, ist mir vollends schleierhaft und wirkt bei mir eher als Produktplatzierung statt als Referenz.