James First:
Choose Your Life
Geht da noch mehr?
Die Eingangsfrage kann falsch verstanden werden, denn das ist keine Kritik. Bei guten Sportlern erwartet man ja auch, dass sie ihr Potenzial zur Gänze ausschöpfen und bisweilen sogar darüber hinausragende Leistungen abliefern. Aktuellstes Beispiel: Lebron James, der seine Kritiker erst verstummen ließ, als er den NBA-Titel nach Cleveland holte. Die zuvor zwei Titel mit Miami überzeugten, gemessen an seinem Talent und dem Team, welches man ihm in Miami stellte, nicht. Es musste erst der Titel mit dem Underdog seiner Heimatstadt her. Gleiches Dilemma stellt sich mir nun bei James First.
Und diese Band macht bei ihrer Aktuellen LP alles richtig. Der Sound ist super. Schnelle kräftige Songs knallen nach vorne, ohne mit zu viel Pathos zu nerven. Der Gitarren-Sound ist super und auch großes Lob an den Sänger. Denn wie oft geht es nach hinten los, wenn deutsche Sänger englisch singen und dann versuchen, besonders amerikanisch und rough zu klingen.
So wird deren gute LP zumindest hier in meiner Review zum Fluch. Gemessen an dem Potenzial, was sie hier erkennen lassen, ist die Frage berechtigt, ob sie es schaffen, zukünftig ihrem Stil noch etwas Eigenständigkeit beizumischen, der sie aus der Masse heraustreten lässt, um dann eine herausragende Platte herauszubringen.
Da geht noch mehr, da bin ich mir sicher.
Das Quartett aus Lübeck veröffentlicht nun ihren ersten Longplayer "Choose Your Life", nach der im Herbst 2015 erschienenen Debüt-Mini-LP. Das Artwork der LP ist schön und passend, die LP erscheint in 500er Auflage in gelb, türkis und schwarz. Das ganze gibt's es auch noch in den Varianten: CD, MC, digital.