Death By Stereo:
Just Like You'd Leave Us, We've Left You For Dead
Bums! Death By Stereo haben eine neue EP am Start. "Just Like You'd Leave Us, We've Left You For Dead" heißt das gute Stück und ich sage mal so: Nach den letzten Veröffentlichungen und Alben dieser Band, würde mich alles, was nicht ein absolutes Hardcore-Brett ist, doch ziemlich enttäuschen.
Also, das Mopped angeschmissen und was für ein Feuerwerk! Gleich beim ersten Song kreischt mir eine derart wütende Gitarre entgegen, dass ich fast mit dem Stuhl umfalle. Was folgt ist ein wahnsinniges Gewitter aus schnellen Gitarren und zwischen poppig und Geschrei wechselnder Gesang. Dazwischen gibt es dann ein richtig dickes Gitarrensolo und einen Breakdown. Wow! Und das war lediglich der erste Song! Das zweite Lied "Wrong Color Wrong Town" muss da vergleichsweise erst ein bisschen an Fahrt gewinnen, legt dann aber auch den Brachialgang ein. Gut so!
Der dritte Track "They Feed Us Death" freut mich dann auch wieder sehr. Hier gibt es schließlich ein Featuring mit Strike-Anywhere-Sänger Thomas Barnett und dieses ist richtig gut geworden. Manchmal schreiben Bands ja ganz dick Featuring mit irgendwem drauf und das hört man dann am Ende so gut wie gar nicht raus. Hier bekommt Thomas jedenfalls viel Raum und darf dann zusätzlich noch bei einem ruhigeren Part sein unverwechselbares Stimmchen zum Besten geben. Danach gleitet das ganze in Gitarren-Gefiedel von Schnurrbart-Wunder Dan Palmer über.
Schön ruppig geht dann "I Think About Killing You Everyday" los, wo uns Sänger Efrem Schulz und der Rest zunächst sehr böse-dunkel angrowlt und die Saiteninstrument als Gegenpart für schönstes Gekreisch sorgen. Dann geht es in einen zackig-hektischen Drumbeat mit wechselhaften Gesang.
Bei "Enslaved" geht es nicht ganz so brachial zu, dafür wird noch mal kurz vor Schluss die Geschwindigkeit hoch gehalten.
"I Don't Know Where You're Coming From Bro..." eröffnet dann zunächst mit einem Sprechintro. Was folgt ist ein, verglichen mit den anderen Songs, eher hymnenhaftes Outro, was aber nichtsdestotrotz nur so vor Power strotzt. Zumindest nachdem es zunächst sehr piano losgeht und dann wieder was in die Gitarre geschreddert wird. Man, ich liebe Dan Palmer, seinen Schnurrbart und seine Gitarren-Skills!
Aber nicht nur musikalisch weiß der brachiale hier zelebrierte Hardcore zu gefallen. Es sind auch die Texte, die bestechen. So ist der Song "I Think About Killing You Everyday" dem Präsidentschaftskandidaten Donald Trump gewidmet und sammelt deswegen bei mir schon mal einige Sympathiepunkte. Der Song "They Feed Us Death" hingegen geht raus an Monsanto und all den ganzen genmanipulierten Mist, den wir tagtäglich zu uns nehmen. Der misanthropische Blick auf unsere Welt ist das, was mir an Death By Stereo neben dem Geballer wirklich am besten gefällt.
Fazit: Ich brauche dringendst mehr von dem Futter!
Anspieltipps: Neverending, The Feed Us Death, I Think About Killing You Everyday