Neulich haben PEPPONE (so ein schöner Bandname!) zusammen mit der Band DIE STRAFE ein Release-Konzert zu "Ohne Grund" gegeben, und zwar nachmittags auf einer Bootstour auf der Elbe. Das passt, reihen sich Peppone doch mit diesem ihrem zweiten Album mühelos ein in die Reihe der großen verschrobenen Düsterpunk-Bands dieses Landes - allein, sie sind nicht ganz so düster, und sie nutzen einen Drumcomputer. Macht aber nichts, wichtig sind die Lieder, und die sind wunderschön.

"Ich brauch den Wurm in meinem Ohr / und alle Zweifel haben verloren / Solange wir das hier noch tun / machen wir keinen anderen Blödsinn"

Oh ja. Auch wenn hier die Boxhamsters mehr als deutlich grüßen: Dieser Ohrwurm gehört euch. Zehn Lieder voller Wärme und Melancholie, die es braucht in diesem irren November. Man möchte ja nicht vollends durchdrehen: "Ich will auch keinen neuen Wahn / ich hab doch schon ein paar / doch gegen dieses Scheißgefühl / da kämpf ich schon ein Jahr". Ich finde diesen unprätentiösen Zugang zu den eigenen Emotionen ungemein sympathisch - zusammen mit dem warmen, effektiven Klang, in den die herrlich simplen Lieder eingebettet sind, entsteht so ein angenehmer Lo-Fi-Charme, der dafür sorgt, dass ich die Platte immer wieder anmache, wenn es rausgeht in die graue weite Welt. Sie ist ja schließlich selber grau, und deshalb kann sie mich schützen. Oder so. Schade nur, dass so wenig Synthie zu hören ist, in "Grauzone" wirkt er doch recht erfrischend und fügt der Musik nochmal eine tolle Facette hinzu. Vielleicht beim nächsten Mal? Ich freu mich drauf!