Das neue Werk "Zwei Takte für ein Hallelujah" der Flensburger steht dem
Debut von 2014 in nichts nach. Mehr noch - es klingt sogar noch ausgewogener, ohne auf die bewährten Markenzeichen "Schrabbelgitarre, Schrottbass und Rumpeldrums" zu verzichten. Nach wie vor dominieren der streetpunkige Gesang von Ole und Tobi und die gewohnten Texte aus der Lyrikkiste der Adoleszenz das Geschehen. Hier geht es eine gute viertel Stunde um Mofafahren, Dosenbier und darum, dass man auch mit Ende Dreißig die Sorgen eines Fünfzehnjährigen haben kann. Und das auf so sympathische Art und Weise, dass man trotz Straßenköter-Attitüde nicht in Fußball/Ficken/Oi!-Plattheiten abgleitet. Das ist Punkrock mit Jeansweste und Cowboystiefeln!
Auch musikalisch gibt es feine Glanzlichter in Form des countryeseken "Unterwegs auf der A7", dem Einsatz von Kontrabass und Mundharmonika im "Intro" sowie Saxophon in "ALG II #1" und Drehleier (!) in "Die alte Leier" - ich dachte erst Dudelsack, aber der Titel sagt es ja schon. Rundum gelungen, das ganze! Schade, dass man sich um diese Jahreszeit (VÖ 11.11. - Alaaf!) schon echt dick einpacken muss, um mal mit dem Mofa um die Häuser zu fahren, aber das schreckt einen echten Mofapunk natürlich nicht ab! Der Soundtrack dazu liegt auf jeden Fall vor.