Es ist Spätherbst. Viel zu früh klingelt der Wecker. Du quälst dich aus dem Bett, in die Klamotten und aus dem Haus. Draußen ist es dunkel, kalt und matschig. Die nasse Luft bahnt sich trotz Mantel den Weg in deinen Körper. Und in deine Gedanken. Nach dem Arbeitstag geht es wieder raus in die Kälte. Wieder ist es trist und dunkel. Du musst aufpassen, dass du nicht auf dem feuchten Laub ausrutscht und auf den Arsch fällst. Woher nimmt man in dieser vorweihnachtlichen Zeit nur die Motivation, aufzustehen?
Keine Ahnung.
Aber antreibende Musik gäbe es! TEAR THEM DOWN liefern mit Ihrer EP „Abide“ den Soundtrack für den Arschtritt: Rasanter und dynamischer Punkrock, der gute Laune verspricht. TEAR THEM DOWN kommen aus Göteborg. Die schwedische Herkunft des Quartetts ist deutlich zu hören - vor allem an den Gitarrenmelodien, die trotz des flotten Tempos von Schlagzeug, Bass und Rhythmusgitarre stets variantenreich dargeboten werden. Der Vergleich zu den Landsleuten von ASTA KASK passt deshalb wie Blekinge-Kroppkakor zu Lingonsylt. Die Texte werden aber anders als bei den Urvätern des Schweden-Punk in Englisch dargeboten, weswegen TEAR THEM DOWN auch Ähnlichkeiten zu älteren NOFX, BOUNCING SOULS oder ANTIFLAG anzuhören sind. Erschienen ist „Abide“ auf dem bandeigenen DIY-Label PLUNK, Unterstützung gibt es in Deutschland von BACKBITE RECORDS.
TEAR THEM DOWN ist eine kurzweilige EP geglückt. Jeder der fünf Songs zündet ein etwa zweiminütiges Tischfeuerwerk, keiner dient als Lückenfüller. Durchaus möglich, dass Sound, Tempo und Vortragsweise in Albumlänge nerven – für insgesamt elf endorphinschwangere Minuten aber genau das Richtige! Textlich geht es passenderweise um Motivation und Veränderung, immer mit schneller Leichtigkeit und teilweise mehrstimmigen Gesang vorgetragen. Das Lied „Gorb“ gefällt mir dabei mit seinem einprägsamen Refrain am besten:
„screaming and shouting at the top of our lungs / three sloppy chords trying to write punkrock songs / good afternoon dead scene / we are Tear Them Down!”
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