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Plastic Bomb:
Ausgabe #97
Ah, eine neue Ausgabe vom Plastic Bomb! Diesmal mit nem sehr schönen FCKR-Schwein aufm Cover und natürlich dem üblichen, meist gut verdaulichen Inhalt.

Stürze ich mich direkt mal auf die Interviews. Die finde ich diesmal eher durchwachsen. Seit ein paar Ausgaben schon nimmt das Thema rund um Genderdebatte/Queer etc. ziemlich viel Platz ein, so auch diesmal, und, ganz ehrlich, so sehr ich die Intention auch gutheiße: Langsam nervt's. Nahezu jede Band, in der eine Frau spielt, muss sich eine Frage à la "Wie ist das denn so als Frau, immer nur darauf reduziert zu werden, eine Frau zu sein?" gefallen lassen (jaja, überspitzt formuliert), ständig fallen irgendwelche Fachbegriffe aus der Gender-Theorie, aber so wirklich was bei rum kommt trotzdem nicht. Kommt mir vor wie Aussagen, die für Leute sind, die sich mit der Thematik eh schon befassen. Preaching to the converted und so. Immerhin im FaulenzA-Interview wird mal darauf eingegangen, was Begriffe wie "passing" oder "cis" überhaupt bedeuten, weiter hinten erklärt das "Queerlexikon" den Begriff, tada, "queer".
Aber gibt ja auch noch genug andere Themen. Bei FCKR hat man das Gefühl, sie hätten ihr Interview-Pulver schon im letzten Human Parasit verschossen, auch Fat Mike von NoFX hat nicht wirklich viel Neues zu erzählen (oder ich hab in letzter Zeit einfach zu viel von und über ihn gelesen) - da ist Martins Kritik zum NoFX-Album schon spannender und "tiefergehender". Stumbling Pins liefern Infos zu Band und Kieler Szene, Pascow erzählen über die kommende DVD-Box, das Gespräch mit Not On Tour kommt auch ganz nett (aber zu kurz) rüber, so weit so gut. Ganz cool auch das Gespräch mit Pogendroblem, endlich mal ne spannende neue Band. Über den Tellerrand geschaut wird bei La Twal und Leeloo. Abstürzende Brieftauben müssen sich ebenfalls Gender-Fragen gefallen lassen und schießen sich mit mangelnder Selbstreflexion dabei ein wenig ins Abseits. Haha!

Und abgesehen von den Interviews?
Bäppis Fanzine-Kolummne setzt sich mit (R)Ohrpost (in voller Länge nachzulesen hier) und Wasted Paper auseinander - schade dass es beide nicht mehr gibt.
Die "Geschichten aus der Gruft" diesmal über den noch lebenden Verschwörungstheoretiker Alex Jones - da kriegt man schon mal das Kotzen. Bleibt aber im Halse stecken, wenn man liest, dass auch die Allerwelts-Skacore-Lieblinge The Interrupters da irgendwie mitschwingen. Leider hat Basti mit denen kein Interview bekommen, aber gemeinsam mit dem Interview im aktuellen Ox ergibt sich da für mich immer mehr das Bild einer Band, mit der ich nicht wirklich was zu tun haben will.
Bleiben wir bei Basti: Seine Ausschweifungen über Punk aus Australien kommt auch noch ganz versiert rüber - wenn man sich für diese ganzen alten Bands interessiert. Mich persönlich hätte ein Abriss über aktuelle Bands aus Down Under mehr gereizt. Aber nunja. Vielleicht später mal.
Festivalberichte gibt es auch! Die zusammengewürfelten Meinungen übers Ruhrpott Rodeo lesen sich echt gut, der Bericht übers Punkrock Holiday ist lang aber macht neidisch, und das Highlight schlechthin ist ein Gastbericht übers Force Attack 2016. Bester Bericht, den Murks je geschrieben hat! Aber warum steht auf dem Cover, der sei von Maks?
Kolumnen von Denice Bourbon (okay), Chris Scholz (super) und Linus Volkmann (Vollprofi) runden das Gesamtbild ab. Dazu die üblichen Seiten mit Platten-/Fanzine-/Demo-Kritiken (auch mit Führerecke!) - genug Lesestoff also! Und auch einige gute (und schlechte) Songs auf der CD-Beilage.

Fazit? Ich hab's wie immer mit Freude verschlungen! Auch wenn es diesmal, insbesondere bei den Interviews, etwas eintönig war, man kann halt nicht immer den Vogel abschießen.
12/2016
Plastic Bomb
Musikstil: Punk-Fanzine
Herkunft: Duisburg
Homepage: plastic-bomb.eu
Plastic Bomb - Ausgabe #97

Stil: Fanzine
VÖ: 11/2016, A4-Heft + CD, Plastic Bomb (Link)



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