CD-Reviews schreiben ist ja so eine Crux. Einerseits sollen sie möglichst nah zum Veröffentlichungstermin rauskommen, allerdings braucht man ja auch so seine Zeit, um sich ein Album oft genug in Ruhe anzuhören, um da genug zu schreiben zu können.
Ich gebe zu, neun Monate sind vielleicht wirklich etwas lang... aber nun gut.
Useless ID sind ja schon seit langem kein Geheimtipp mehr, durch unentwegtes Touren in allen Teilen der Welt haben sie es ja zumindest in der internationalen Punkszene zu einem gewissen Ansehen gebracht (Bierschinken
berichtete). Dadurch, dass die letzten zwei Alben vor diesem hier (Symptoms und äh, das andere da) nicht an die großen Hits der Mitt-Nullerjahre heranreichen konnten, hatte ich die Band gar nicht mehr so auf dem Zettel. Dann kamen sie aber doch mal auf Tour in der Nähe vorbei und ich wurde wieder neugierig auf das neue Album.
Und als großer Anhänger der goldenen Ära von Fat Wreck Chords wird man hier auch mal gar nicht enttäuscht!
Der Opener bleibt unter der ersten Minutenmarke, erklärt dafür aber gleich direkt wo es langgeht. Druckvoll und doch melodiös mit einer eindeutigen politischen Message.
So gleitet das Album durch die restlichen Tracks, wird manchmal etwas langsamer mit wat zum Mitsingen (Borrowed Time) und gibt einem insgesamt das Gefühl, dass in Israel vieles nicht soo gut läuft, verpackt in eine Mischung aus Aggressionen und Ohrwürmern. Also Punkrock wie er sein sollte.
Ein besonderes Highlight ist dann noch der vorletzte Track "We don't want the Airwaves", welcher dem verstorbenen Trommler von Teenage Bottlerocket gewidmet ist. Die Aussage des Songs, dass sie hoffen dass er jetzt mit den Ramones abhängen kann, bringt einem gleichzeitig ein Schmunzeln auf die Lippen und eine Träne in den Augenwinkel.
Fazit: Kaufen!
Anspieltipps: Land of Idiocracy, How to dismantle an Atom Bomb, We don't want the Airwaves