Kevin Pascal:
Bunkerschelle
KEVIN PASCAL kommen aus Flensburg. Von dort kommen auch so wundervolle Kappellen wie PESTFEST, MESS//AGE, OI!TERCREME oder MR. BURNS. Und von diesen Bands musizieren halt auch Leute bei KEVIN PASCAL. Die machen Deutschpunk, und zwar nicht den von der Sorte "uninspiriertes Parolengedresche mit Rumpel-Sound"-Deutschpunk, sondern eher "mach mal lauter den Scheiss, ich glaub das kennen noch längst nicht alle hier im Zugabteil!"-Deutschpunk. Gut durchdachte Texte über solch unerfreuliche Dinge wie Junggesellenabschiede, das Hipsterphänomen, die Panikattacken ihres Sängers, den Dreck, der im Fernsehen kommt, Kartoffeln mit Herrenmenschen-Phantasien oder Web 2.0, die voller Wut rausgeschrien werden, unterlegt mit nem deftigen Hardcorebrett. Außerdem finden sich zwei Coversongs auf diesem Album. Zum einen D7 von den WIPERS, zum anderen PARANOID von BLACK SABBATH, welcher einen neuen Namen und Text abgekriegt hat, auch der Titeltrack zum Album ist und den man sich meiner Meinung nach auch hätte schenken können.
Insgesamt erinnert mich die Band irgendwie an ABFUKK, allerdings mit dem Unterschied, dass ich mit denen wenig bis garnix anfangen kann.
Mit KEVIN PASCAL hingegen kann ich sehr wohl was anfangen und euch nur empfehlen, dieses Album einer Hörprüfung zu unterziehen und die Band mal auf ihre Live-Qualitäten zu prüfen. Die sind nämlich auch exquisit, wie ich im Rahmen des A+P-Konzertes im Oberhausener Druckluft feststellen durfte.
Die LP kommt in babyblauem Vinyl und ist eine Kooperationsarbeit von PLASTIC BOMB RECORDS, BOMB-ALL RECORDS, MANIAC ATTACK RECORDS und der Band selbst.
Anspieltipps: HIPSTERSPAST (RASIER DICH MAL), NAUSEA TV, 666, SPASSPARADE