Martyrdöd, Adrestia:
In Solidarity with Rojava (Split)
PUNKS FOR ROJAVA nennt sich ein relativ junges Projekt, welches, wie der Name schon verrät, in Solidarität mit der Befreiungsbewegung in der Föderation Nord-Syrien entstand.
Ein Thema, das jedem auch nur im Ansatz an einer Veränderung der bestehenden Machtverhältnisse interessierten Menschen am Herzen liegen sollte. Und das aus verschiedensten Gründen: Sei es das Problem mit dem Privateigentum, Deprivilegierung aufgrund von Geschlecht, Religion oder die Herrschaft durch eine Staatsform. Auch wenn der Demokratische Konföderalismus nicht zu hundert Prozent ein anarchistisches Konzept ist, so ist er doch schon ein konkretes Beispiel dafür, wie die Anfänge einer herrschaftsfreien Welt aussehen könnten.
Also eine Sache, der man gar nicht genug Aufmerksamkeit und Respekt entgegenbringen kann!
Das dachten sich dann wohl auch MARTYRDÖD und ADRESTIA - und unterstützen die Bestrebungen zum Aufbau von Struktur und Kampf gegen den IS durch dieses Projekt mit einer Soli-Split 7", deren Erlös an Menschen und Organisationen geht, die direkt vor Ort leben und kämpfen.
Großartige Ausführungen zu MARTYRDÖD aus Göteborg spar ich mir an dieser Stelle. Die sind zwar bei Bierschinken noch nie besprochen worden, ich denke aber, dass wohl die meisten wissen, was einen hier attackiert. Crust aller erster Kajüte!
HARMAGEDON, der erste Track, ist bereits vom aktuellem Album LIST bekannt und bietet gewohnt gute laute, harte und schnelle Kost. Zum Text kann ich nix sagen, da meinerseits keine Schwedischkenntnise vorhanden sind und der Scheibe keine englische Übersetzung beiliegt. Nummer 2 heißt dann passenderweise HARMAGEDON 2 und war bis dato noch nicht veröffentlicht. Sie stellt aber auch nicht wirklich mehr da als ein Outro vom ersten Track, unterlegt mit allerhand Krach und Störgeräuschen.
Als nächstes wären dann ADRESTIA an der Reihe, die hatte ich bis jetzt noch gar nicht auf dem Schirm. Auf deren Seite gehts weiter mit ähnlich gelagertem Geballer, ebenfalls voll den Fuß aufs Gas ohne abzusetzen. Mit THE SUN OF ROJAVA gibts ne Kampfansage an den IS. "May the sun of Rojava burn it's enemies to death" heißt es hier, und an die sich dort verteidigende Bevölkerung gerichtet: "For the future to be secular and equal, for the future to be yours, every humanist should support your cause"!
Und Lied nummer zwei auf ihrer Seite fegt zum Schluss dann nochmal alles weg. Gute Split mit richtig gutem Sound und einem noch besseren Zweck!
MARTYRDÖD, ADRESTIA und PUNKS FOR ROJAVA rufen übrigens auch weitere Bands dazu auf, ähnliche Projekte zu starten und die bereits bestehenden Solidaritätsgruppen zu unterstützen.
Dies wäre im Zeichen der gerade vom Innenministerium gefassten Ausweitung des PKK-Verbots auf das Verwenden von YPG- und YPJ-Symbolen hier in Kaltland ein gutes Zeichen. Selbstverständlich kann und sollte man Solidarität auch auf andere Art und Weise zeigen. Wie, was und wo überlasse ich dann jetzt aber mal eurer Fantasie...
Paris, Kronstadt, Rojava, one day Revolution won`t be just Utopia!