Hui, was ein feines Stück! 10 Inch macht einiges her! The Kleins aus Duisburg/Mönchengladbach treffen auf Vamos aus Galway/Irland - ne Split, die jedes Mal Spaß macht beim Umdrehen - wegen der Vorfreude auf die andere Seite.
Großes Problem bei so Splits ist ja immer, festzulegen, wer von den beiden Bands nun die A-Seite erhält und wer in Klasse B abgeschoben wird. Hier haben Vamos das Rennen gewonnen, indem sie ein so schön farbenfrohes Cover abgeliefert haben, dass Barcode und Labelinfo da einfach nicht hinpassen. Gewonnen!
Aber ausgleichende Gerechtigkeit: Ich lege zuerst die Kleins-Seite auf. Zwei Stücke serviert uns die Familie mit dem britischen Sänger, treibender Punkrock mit viel Fideldü-Gitarre. Mehrstimmige Refrains laden dazu ein, fleißig den Punkrockfinger zu strecken oder auch wahlweise gleich die ganze Faust. Das erste Stück, "Compulsion", brennt sich gut in die Gehörgänge ein und ist für mich der Hit auf der Platte - da wird nicht nur Gas gegeben, da ist auch viel Melodie drin und ne ordentliche Prise Rock'n'Roll. Den spürt man aber noch mehr beim nächsten Stück "Pushing Uphill", muss live ein Brett sein. Zwei klasse Songs, die eindeutig zeigen, was die Band drauf hat!
Nun zu Vamos. Hier hat man auch fast eine Familie, zwei Brüder aus Liverpool nämlich, die mit deutschem Drummer in Irland hausen und dort die Clubs unsicher machen. Vamos liefern gleich 3 Titel ab, die aber dafür etwas kürzer sind - Punkrock eben! Weniger perfektionistisch, mehr zu den Wurzeln und dazu Texte, die gleich ganze Geschichten erzählen. Feiern am Wochenende, Feiern um verkaufte Karren und schlussendlich ein wenig Romantik mit Plastikrosen - ums mal kurz zusammenzufassen. Sehr melodisch, hoher Singalong-Faktor und garantiert was für den Punkladen umme Ecke.
Bleibt festzuhalten: Die Platte lohnt! Sofort holen bei
Rilrec! Und wer sich vorher live überzeugen möchte: Vamos kommen Anfang Januar auf
Tour nach Deutschland, alle hin! Und The Kleins sind ja sowieso ständig am Zocken...