Eat//Read//Sleep:
Live Slow - Die Whenever
"Live slow - die whenever"? Gutes Lebensmotto, würd ich mir auf 'nen Jutebeutel drucken lassen. Wobei, so langsam sind EAT//READ//SLEEP gar nicht mal, aber dann würde das Album ja auch eher "Play slow - die whenever" heißen...ah, egal, ich schwoff ab.
Von einer sehr geschätzten Person kürzlich als der neue, heiße Scheiß angekündigt, durfte ich den Fünfer aus Tübingen bereits live erleben. Hatte mich die Hörprobe auf Bandcamp vorher nicht unbedingt vom Hocker gerissen, gab der Auftritt in der Münsteraner Baracke den Ausschlag, der Band eine zweite Chance zu geben. Und ja, manchmal ist es gut, nicht einfach nur wahllos in zwei, drei Lieder reinzuhören. Schon der erste Song, "Brakes", geht gut nach vorne und macht seinem Namen mal so gar keine Ehre. Die dunkle Stimme von Sängerin/Gitarristin Helen, dem ein oder anderen vielleicht bekannt durch HYSTERESE, gefällt mir ganz hervorragend und passt wunderbar zu den düster-poppigen Punkrockmelodien der Band. Mittlerweile hab ich mich auch mit dem Synthie-Gedudel angefreundet, was anfangs für mich das KO-Kriterium darstellte, aber, wie gesagt, manche Platten muss man einfach mehrfach hören, bis sich deren Schönheit erschließt. Schade eigentlich nur, dass die grandiose Coverversion von "Sleeping in my car" nicht ihren Weg auf das Album gefunden hat, aber das ist Jammern auf hohem Niveau.