20 Liter Yoghurt:
L'art d'oublier
Als Redakteur in diesem Medium kennt man ja gerne nur schwarz und weiß. Auf der einen Seite kriegen wir Platten zugeschickt, die die Labels in den höchsten Tönen anpreisen und auf denen den Musikern noch mal ein Team von professionellen Tontechnikern und Mischern den Rücken deckt, auf der anderen Seite kommt auch gerne mal ein Album, das scheinbar mit zwei Kasis und ganz viel Gaffa von der Band selbst zusammengekleistert wurde. Das Album von 20 Liter Yoghurt steht da irgendwie dazwischen. Die sieben Songs auf L'art d'oublier, aufgenommen im Heartwear Studios und auf bandcamp zum Gratis-Download gestellt, entsprechen nämlich voll der D.I.Y.-Attitüde. Auf der anderen Seite hört man hier auch kein chaotisches Geballer, das klingt als hätte man ein Mikrofon in den Erdkern gehalten. Stattdessen gibt es durchdachten Hardcore mit Platz - aber auch nicht zu viel Platz - für die Gitarren und andere Instrumente. Man hört zwar an der Qualität der Aufnahmen, dass da einiges noch nicht so hundertprozentig perfekt ist - sei es ein zu lautes Instrument, die dumpfen Drums oder ein Gesang der sich manchmal nicht so ganz in das Gesamtbild fügen will -, aber dafür schafft es die Band Proberaumluft und Sound perfekt für den Hörer zugängig zu machen.
Fazit: Ob man diesen Stein nun schleifen sollte oder nicht, muss jeder selbst entscheiden und ob am Ende des Prozesses wirklich ein Diamant entsteht, ist auch noch nicht abzusehen, aber für einfach am Weg liegen lassen sind 20 Liter Yoghurt wirklich zu schade.
Stil: Emotionaler Hardcore
VÖ:
05.03.2017, CD
Tracklist:
01. burn
02. ghost
03. nothing
04. enough
05. u
06. sins
07. never ending fight
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