The Driftwood Fairytales / Crapstar:
Split
Hey da, die erste Veröffentlichung des noch jungen Hectic Society Labels aus Wiesbaden. Datiert zwar schon vom Anfang dieses Jahres, ist aber dennoch eine Besprechung wert.
Auf der einen Seite erwartet den geneigten Hörer die Darbietung von CRAPSTAR. Eine zumindest - aber weiß Gott nicht nur - aufgrund des Mitwirkens von Frau-Doktor-Sänger Üni leidlich bekannte Truppe aus dem schönen Hessenlande. Die legen mit dem extrem eingängigen aber gleichzeitig ausreichend aggressiv vorgetragenen "Firetracks" los. Energetischer Punkrock getragen von einem sehr präsenten Bass, mit dicken Gitarren und einem schönen Lick. Erinnert ein bisschen an Therapy?. Gleich darauf folgt "Oh My Darling" der ohne große Übertreibung einen kleinen Geniestreich darstellt. Nicht so schnell wie ein Dean Dirg-Song, kommt er aber ähnlich strukturiert und wütend daher wie aus deren Feder. Nicht die schlechteste Assoziation, die man haben kann. Eigentlich sind Querverweise zu anderen Bands ja oftmals wenig hilfreich, bei so wenigen Songs ist eine grobe Einordnung vielleicht ganz gut. Jedenfalls dürfte bei dem letztgenannten Song auf jedem Konzert eine ordentliche Bierschaumparty in Gang kommen, begleitet von "The fucking cops" Fangesängen.
THE DRIFTWOOD FAIRYTALES hingegen schlagen in eine ganz andere, nämlich viel nachdenklichere, Kerbe. Sie singen hymnisch von "The Soul Toss" und "My Little Diary". Die Gitarren bleiben dabei klar, das Tempo ist zurückgenommen, die Stimmung eher resigniert. Mag vielleicht dem Band-Dasein in der bedrückenden Umgebung der Hauptstadt geschuldet sein. Trotzdem sind die Songs kraftvoll, gefühlvoll und durchaus einschmeichelnd. Keinem Genre eindeutig zuzuordnen, aber Fans von Gaslight Anthem und Co, könnten Gefallen finden. Und auf den Punkt kommen sie - sehr angenehm. Ein bisschen von ihrem Zauber wird ihnen aber leider durch die recht mäßige Produktion genommen. Ein bisschen zu dumpf, ein bisschen zu sehr aus Garage, als dass es zu diesem Stil passen würde. Es fehlt der Glanz, der wohl innewohnen mag.
Trotzdem ist im Ergebnis eine klare Kaufempfehlung auszusprechen. Super Songs und eine gute Gelegenheit eine neue und eine altbekannte Band kennenzulernen.