Herrenmagazin:
Das wird alles einmal dir gehören
Zweites Album von Herrenmagazin. Ja, da bin ich mal gespannt. Ob sie wohl den Erwartungen gerecht werden? Ob sie sich verändert haben? Wir werden sehen...
Herrenmagazin sind nach wie vor der Geheimtipp der Hamburger Szene. Mit Leuten von Gary, Ex-Spandau, Ex-Pacman (hähä) und mittlerweile auch Ex-Peters, womit der Namedropping-Teil dieser Rezension abgeschlossen wäre. Achnee, eins noch: Schlagzeuger Rasmus kommt aus Morsbach. So, nu hamwas.
Nachdenklicher Indie-Pop, wie er nur aus Hamburg kommen kann. Wen das nicht schon abschreckt, der muss sich noch an Deniz' näselnd-melancholischen Gesang gewöhnen - und schon ist man drin. Bei mir hat es einige Durchgänge gedauert, aber mittlerweile bin ich der Meinung, hier ein durch und durch fantastisches Album vor mir zu haben. Melodien, die sich nicht aufdrängen, Texte die man mindestens mitsummen will, Lieder die im Ohr bleiben und ein Album, das beim komplett Durchhören keinerlei Probleme bereitet. Was wohl auch das einzige Manko ist, die Songs sind allesamt sehr stimmig, tun sich nicht gegenseitig weh, stechen nicht hervor - irgendwie eintönig. Aber es setzt sich trotzdem was fest.
Kritische Texte, die sich mit Gott ("Sie haben die Bibel nur erfunden, um selber Gott zu sein" in "Keine Angst") und der Welt ("Die ganze Welt gepflastert mit Leichen" in "Gespenster") auseinandersetzen. Klingt ziemlich pessimistisch, aber die Hoffnung schwingt immer mit, is ja schließlich kein Emogewäsch sondern ernst gemeinter Indie.
Schönes Album, eins von den Teilen die bei jedem Hören wachsen und von Mal zu Mal immer mehr Textzeilen im Kopf verankern. Ja, Herrenmagazin haben sich weiter entwickelt, und das nicht zum Negativen. Bin ja mal gespannt, was da noch so kommt...