Cassels:
Epithet
Die Gebrüder Beck musizieren schon seit ihrer Jugend zusammen in Chipping Norton. Etwas später gründeten Jim und Loz dann die Band CASSELS und verbreiten nun ihre Songs aus Oxford und London. Die Musik lebt nur von Gesang, Gitarre und den Drums, dazu besitzt sie sehr viele verschiedene Einflüsse und ist daher schwer zu kategorisieren. Ihre erste EP "Hating is Easy" kam 2015 heraus. 2016 wurde eine weitere mit Namen "You, us and Them" fabriziert, direkt im Anschluss folgten noch 2 weitere Tracks. Im April 2017 wurden nochmal alle, bisher veröffentlichten Songs zusammengetragen und plus 3 neue auf eine Platte gepackt. Demnach ist also "Epithet" ihr Debütalbum, welches ebenfalls diesen Jahres ein paar Monate später, Anfang Oktober, erschien.
Dieses Debüt besteht aus 9 wirklich interessanten und abwechslungsreichen Songs, die einem knapp 31 Minuten intensiven Sound bescheren. Es ist keine Scheibe, die man im Hintergrund dahin plätschern lassen kann, sondern sie fordert den Hörer heraus. Mal geht es laut, schnell und energisch zu, mal experimentell und ein andermal vernimmt man ruhige, berührende Klänge. Aus den nur 2 Instrumenten wird gut was rausgeholt. Bei der Gitarre ist alles dabei, von schrammelig, dröhnend bis zu melodisch und klar. Das Gleiche gilt für das Schlagzeug, hier geht es von sanft bis durchdringend und hämmernd zu. Als ich den Gesang das erste Mal hörte, sprang mich der Gedanke an "das muss doch ein Brite sein!"
Die Stimme ist nicht alltäglich. Manchmal wirkt es fast, als würden einzelne Passagen eher vorgetragen als gesungen, aber natürlich nicht nur. Geschrien wird auch mal oder einfach nur klassisch gesungen. Das Duo hat ein kontrastreiches, schon fast ein wenig kunstvolles, doch auch etwas verwirrend und schräg wirkendes Album geschaffen. All das gespickt mit emotionalen Melodien und nach vorn preschenden Momenten.