Eigentlich könnte ich an dieser Stelle exakt das gleiche Review reinkopieren wie ich es im Jahr 2014 zu "
Eine kleine Scheiße", dem vorigen Album der Band, verfasst habe. Lediglich die Songtitel und Texte sind anders. Wobei - hier gibt es sozusagen eine Werkschau. Songs von 2003 bis 2016 werden chronologisch angeordnet. Vorerst schlucke ich ehrfürchtig - 20 Titel? Wer soll sich diesen geistigen Dünnpfiff so lange anhören können? Augen zu und durch.
Die ersten drei Lieder sind dann gleich mal textlich dermaßen primitiv, dass die Kassierer, Eisenpimmel und Lokalmatadore wie eine vegane politisch hyperkorrekte und antisexistische Straight-Edge-Kapelle daherkommen. Puh...ob man das noch witzig finden soll, darüber kann man sich wohl beim nächsten Plenum sehr trefflich streiten.
Wieder gibt es ein Schleim-Keim-Cover ("In der Kneipe zur trockenen Kehle"). Auch die Lokalmatadore werden nachgespielt, in einer Live-Version ("Barbara"). Beides find ich ziemlich überflüssig, weil zu nah am Original. Vielleicht sind noch andere Covers dabei, dann habe ich sie aber nicht erkannt. Auffällig ist, dass die Songqualität ab 2011 enorm steigt. So halte ich beispielsweise "Pech" für einen großen Hit. Und dass Exkrement Beton trotz aller Primitivität politisch am richtigen Fleck stehen, beweisen sie mit dem letzten Song "Wölfe im Schafspelz".
Alles in allem eine schöne Zusammenstellung von nicht veröffentlichten Liedern, von denen man sich hätte ruhig 4-5 sparen können. Und falls der Albumtitel mit entsprechendem CD-Cover eine Persiflage auf den gleichnamigen Track von Feine Sahne Fischfilet darstellen soll, dann finde ich das enorm lustig.