Jaya The Cat:
A Good Day For The Damned
JAYA THE CAT begleiten mich nun schon lange, zunächst in Form von zwei gebrannten Cds mit ihren beiden Alben (Basement-Style und First Beer of a New Day), die ich aus dem Fundus an Tonträgern erhielt, die sich in einem Proberaum einer befreundeten Band angesammelt hatten. Jahre später gesellten sich das erste, bis zur Neuveröffentlichung schwer zu bekommene Debüt O'Farrel und das auch wirklich sehr gelungene Album von 2007 More Late Night Transmission with... dazu. Zu diesem Zeitpunkt war die Band aus meiner alljährlichen Sommer-Playlist, in der sie sich mit SUBLIME, PEPPER und SLIGHTY STOOPID in bester Gesellschaft befanden, nicht mehr wegzudenken. Auch nicht mehr wegzudenken ist die Band bei den hiesigen Festivals, ob groß oder klein, auf denen sie bereits seit Jahren ihren sommerlichen Zweitwohnsitz angemeldet haben. Mit ihrer letzten Platte The New International Sound Of Hedonism wagten sie bereits den Schritt, dem Pop die Tür ein Stück weit mehr zu öffnen und erweiterten das Spektrum ihres Crossover-Sounds nochmal um einiges (zum Beispiel bei two ships are passing).
Nun endlich ist dessen Nachfolger mit dem Titel A good Day for the Damned seit etwas mehr als einer Woche erhältlich. Ein paar Monate früher wäre hier schonmal besser gewesen, denn mit Reggae im Winter ist das immer so eine Sache. Bei den ersten Durchläufen merke ich schnell, dass die neuen Songs noch vielseitiger und vielschichtiger geworden sind. Dabei wurde das bekannte und bewährte Grundkonzept in Form von Roots-Reggae, Ska und Punkrock beibehalten, angereichert mit Versatzstücken aus Blues, Soul, Dub, Dancehall und HipHop. Gleich dreimal findet man Streicher (Sweet Eurotrash, the Streets of Shoreditch, Drunk Ballon), die sich zwar sehr gut in die Songs einfügen, allerdings wäre hier für meinen Geschmack "weniger mehr gewesen". Denn gerade beim Bonus-Titel Drunk Balloon wirkt der Song hierdurch etwas kitschig. Abgesehen davon habe ich allerdings wenig zu nörgeln. Auf alle Lieder im genauen einzugehen würde bei einer Anzahl von dreizehn Stück und zwei Bonus-Songs den Rahmen sprengen. Allgemein bleibt zu sagen, dass die schnelleren Party-Songs doch eher die Ausnahme sind (A Rough Guide to the Future, Just leave me There). Dafür gibt es deutlich mehr geschmeidigen Reggae und Ska, der mit allerlei Spielereien gepimpt wurde und sich im Refrain oder der Bridge immer mal wieder in ein bisschen Punk oder Rock transformiert. Hierzu beweist sich Sänger Geoff Lagadec mal wieder als perfekter Erzähler von Geschichten, die sich wie immer deutlich alkoholgeschwängert um Liebe, Krisen, durchzechte Nächte und den Morgen danach drehen und manchmal sogar politisch werden.
Zwar finde ich nach einigen Durchläufen keinen Hit wie "Here come the Drums" beim letzten Album, trotzdem zeichnen sich schnell einige Favoriten ab, wie die eingängige Off-Beat-Nummer Huddersfield Rain, bei dem mich die erste Textzeile "buy me a drink and i tell you why i need it" tagelang nicht los lässt. Oder die klassische Reggae Nummer Fucking in Love und das groovende Sunday Morning, bei dem wie auf diesem Album so oft die Hammond-Orgel zu Hilfe genommen wurde. Aber auch Sweet Eurotrash und der Titelsong mit seinem coolen Gitarren-Solo sind bereits auf dem Weg in mein Herz. Ihr merkt, das Album hat alles was man sich von einem Jaya the Cat Album wünscht, nun muss es nur wieder warm und sonnig werden.