"Seit 327 Tagen in Besprechung", verrät mir bierschinken. Das Ding ist reif, denke ich mir, ich habe es lange genug nicht gehört, um endlich was darüber schreiben zu können.

Nur was?

Einfach IRGENDWAS! Scheiß die Wand an, wir können das (und haben genug "Worst of Chefkoch" gelesen, um Formulierungen wie "Scheiß die Wand an" benutzen zu müssen)! Also: Vorgestern war ich bei einer Freundin zu Gast. Es gab alkoholhaltige Getränke. Ich unterhielt die Anwesenden mehrere Stunden lang, indem ich geistreiche Konversation im geschmackvoll eingerichteten Wohnzimmer betrieb. Schließlich spürte ich den Ruf des Bettes, elegant erhob ich mich. Sofort bot man mir an, mir ein Taxi für den Heimweg zu rufen - offenbar hatte ich so wundervoll gesprochen, dass man mir die 500 Meter Heimweg nicht mehr zumuten mochte. Kann ich verstehen! Dennoch lehnte ich ab. Ich betrat die unwirtlich kalte Nacht - und was dann geschah, ist einfach unglaublich:

Dreißig gut gekleidete Engel traten aus dem Dunkel und boten mir, nachdem sie sich nach meinem Wohlbefinden erkundigt hatten, einen Meter Regalbrett an. Wofür brauchte ich ein Regalbrett? Vor kurzem erst hatte ich mir eine Minibar anschaffen lassen! Also lehnte ich höflich ab. Doch da! Ein Cherubim aus Rost schlug die Engel nieder und trank ihr Blut. Ich guckte doof. Eine schwarze Katze tanzte Samba dazu und bat mich zum Tanz. Zwei Taxifahrer tauchten auf, und noch ehe ich mich wundern konnte, wie aus der Straße plötzlich ein Fluss hatte werden können, sprang ich hinein. Welch Wonne! Vergnügt plantschte ich mit den beiden Lumpen um die Wette, wobei ich sie allerdings aus Versehen niederschlug, was mir wiederum bei den anwesenden Gangstern einiges an Street Credibility einbrachte. Schnell zum Nordpol! Santa Claus war mit seinen Elfen beschäftigt, oh je: NICHT JUGENDFREI! Höflich wandte ich mich ab. Wo war der Nachhauseweg? Ich brauchte dringend Fladenbrot, und im Wasser war es dafür einfach zu nass. Kurz überlegte ich, zurück zur Tanke zu schlawinern, dann explodierte die Bombe, und ich wachte auf.

Gestern war dann auch noch ein Tag. Und auf MUBI läuft gerade "Mann beißt Hund" - vielleicht guck ich den heute mal, hab ich in meiner Jugend irgendwie verpennt. Einige Schlagwörter aus dem Presseinfo zu "Man Bites Dog" von Cinema Cinema: hard-psych, power-duo, noise, abstrahierter Jazz, experi-metal, damaged-funk, durch-und-durch Brooklyn. Ich hör es gerade. Klingt gar nicht so schlecht! Noch Fragen?