The Bennies:
Natural Born Chillers
So wie Kiffer meist ihrer Blättchenmarke oder gleich ihrer Bong treu bleiben, bleiben auch die australischen Bennies auf ihrem vierten Album bei ihrem partytauglichen Mix aus Ska- und Skate-Punk, angereichert mit psychedelischen, elektronischen Soundeffekten.
Wie schon bei Party Machine auf ihrem letzten Album, das down-under durch die Decke ging (das muss man sich mal bildlich vorstellen), zeigen sich hier auch wieder über weite Strecken deutliche Parallelen zum Party-Rock von ANDREW W.K.. Auch wenn hier in den Strophen doch mehr der Off-Beat anstatt der Hard-Rock regiert, hauen sie im Refrain Parolen wie "Get High like an Angel and I scream like the Devil" raus, die so blöd sind dass sie schon wieder geil sind! Nicht nur bei eben jenem "Get high like an Angel", das als erste Single auserkoren wurde, sondern auch bei einigen anderen Tracks bis hin zum Album-Cover, das unter anderem ein riesiger Weed-Bud ziert, wird immer wieder dem Cannabis-Kraut gehuldigt. Mit ihrer bequemen Ska/Reggae-Nummer Natural Chillers im Gepäck, klopfen sie bedrohlich laut an die Tür der MAD CADDIES um sie auf den großen Bühnen der Sommer-Festivals abzulösen. Desweiteren werden Songs wie Dreamkillers und Apathetic Revolution in der Presseinfo als eskalative Punk-Goes-Disco-Brecher beschrieben. Dieser Aussage kann ich hier nur beipflichten. Zudem klingen sie bei Apathetic Revolution fast wie eine spaßigere Version von LEFTÖVER CRACK.
Während die Live-Qualitäten der Band nicht abzustreiten sind und ich mich auch schon einige Mal von ihrem überdrehten Hedonismus anstecken lassen habe, war mir der Zirkus auf Platte manchmal etwas zu anstrengend. Das hat sich mit ihren neuen Songs um einiges gebessert. Bis auf das größtenteils gesprochene Trip Report, das genau das ist was der Name bereits ankündigt und dessen Witz nicht bei mir zünden will, punkten alle Songs des Albums. Ausgenommen vielleicht noch Very Shit Carpet, das in seiner Kürze (57 Sekunden) an so manchen Song ihrer Landsleute FRENZAL RHOMB erinnert und dabei perfekt für die Aufmerksamkeitsspanne eines Kiffers geeignet ist. Andererseits ist es aber auch so schnell vorbei, dass es leicht durch die zerfransten Löcher im Kurzzeitgedächtnis eines Ganja-Konsumenten rutscht. Subtrahiert man nun diese beiden Songs, verbleiben lediglich sechs die richtig cool sind, etwas dünn wie ich finde. Aber auch im Gesamten ist die Platte gemessen an ihrer Spielzeit ziemlich mager, hätten ruhig noch ein paar mehr sein dürfen.
Fazit: 7 von 10 Hanfblätter