Ich finde ja, es sollte eine jährliche Preisvergabe für den besten Bandnamen geben. So richtig offiziell, mit Pokal oder so. Den "Preis für Einfallsreichtum, Namensinnovation und Stilsicherung". Hätte dann auch ein wunderschönes Apronym als Bezeichnung. Gibts aber nicht. Egal, Acht Eimer Hühnerherzen haben dennoch einen Preis verdient. Auch wegen des Bandnamens.
Was diese neue Kreuzberger Kapelle hier hingezaubert hat, ist das mit Abstand erfrischendste, was ich in Sachen Musik seit Langen gehört habe. Mit Mini-Drumkit, Akustikbass und Wandergitarre genial minimalistisch instrumentiert, hat das Trio um Apocalypse Vega, Bene Diktator und einem gewissen Sen Bottrop in nur zwei Tagen ein Meisterwerk des genialen Dilettantismus geschaffen.
Mit charmant nonchalanter Berliner Schnauze singt und dichtet und rotzt sich Frau Vega direkt in mein Herz und lässt mich lächeln, aber auch böse grinsen oder melancholisch durch die dreckige Scheibe der U1 in die graue Landschaft der Stadt starren. Dabei ist das große Ganze erfreulich weit weg vom schnöden Wir-machen-jetzt-besinnlich-einen-auf-Akustik-Schmonz, sondern wirklich und wahrhaftig Punk.
Acht Eimer Hühnerherzen ignorieren erfolgreich musikalische Konventionen und scheißen auf Genreklischees, unbekümmert und anarchistisch. Vergleiche werde ich jetzt nicht aufführen, die sind nämlich ersten schnurzpiepegal und würden zweitens der Band auch nicht gerecht. Word.
Tracklist: 01. Intro
02. Neu In Dur
03. Mittelmass
04. Sonntagslied
05. Tränengas
06. Händy
07. Eisenhüttenstadt
08. Eis Auf Ex
09. Alles Etwas Übertrieben
10. Lederhelene
11. Kerosin
12. Nummer Neun
13. Jeden Abend
14. Und Tschüss
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