Joe Vickers, der kanadische Landwirt und Liedermacher, macht herrlich unaufgeregte Folk-Liedchen, was hier auf keinen Fall negativ gemeint ist. Alle Songs auf "Notes for the Wood Burning Stove" sind sehr spärlich instrumentiert, die meisten werden vom Gesang und der Gitarre dominiert, wobei sich die anderen Instrumente immer eher dezent im Hintergrund halten. Hätte ich nicht so dermaßen beschissene Englisch-Kenntnisse, könnte ich auch schreiben, von was der gute Mann singt. Sicherlich nicht von Straßenschlachten und Komasaufen, ich nehme an, dass es sich eher um persönliche/emotionale Themen handelt. Die Lieder klingen allesamt sehr melancholisch als auch leidenschaftlich und auch hier sei nochmals drauf hingewiesen, dass die beiden Attribute auf keinen Fall mit "weinerlich" gleichzusetzen sind.
Auf einzelne Lieder einzugehen ist, so denke ich, weder nötig noch zielführend, da sich die Überraschungen sehr in Grenzen halten. Man bekommt hier einfach 45 Minuten lang schöne Folk-Songs zu hören, ideal zum aus dem Fenster glotzen, Tee trinken und sich am Ofen wärmen, was ich übrigens beim Verfassen dieser Zeilen alles gerade mache, nur dass der Ofen eine Gasheizung ist.

PS: Joe Vickers ist übrigens gerade auf Europatour. Zum Beispiel am 23.3. in Nördlingen und am 24.3. in Augsburg. Ich werde ihn mir anschauen!