G31:
Alles auf Null
Junge, Junge, Junge, na das wird ja jetzt was...
G31 (benannt nach der Straße/Hausnummer des Proberaums) kommen aus Hamburg und machen Deutschpunk. Also so richtigen Oldschool Deutschpunk, wie man ihn schon seit fast dreißig Jahren von Schlachtrufe, Deutsche Punkinvasion und später Nix Gut her kennt. Nur ist das eben keine immer noch aktive Band von früher, sondern eine relativ neue, die sich 2015 gegründet hat. Man wollte etwas Abwechslungsreiches machen, kreativer sein, heißt es in der Bandbio, weil es sonst schnell langweilig würde. Nur warum zum Geier habt ihr das dann nicht gemacht?!
Stattdessen wird hier Rumpelpunk der schlimmsten Sorte geboten. Ich meine, jetzt mal ehrlich, es ist doch wohl nicht zu viel verlangt, bei einer Studioaufnahme darauf zu achten, dass die Gitarren gestimmt sind, oder?! Punk hin oder her, ihr wollt doch, dass man sich das anhören kann?! Mir rollen sich die Fußnägel hoch, wenn die linke Gitarre unentwegt eine eintönige "Melodie" vor sich hin piept, während die rechte Gitarre ein "Riff" nach dem nächsten jagt, aber beide Gitarren zusammen klingen, als hättet ihr eure Instrumente zum Stimmen an die Heizung gestellt. Dazu rumpelt sich das Schlagzeug von einer Eins zur nächsten, ohne sie zu treffen. Einziges Highlight ist der Gesang von Frontfrau Inge, der wirklich gut ist. Das nützt nur nix, wenn ihre tolle Stimme im Brei des Gitarrengeschwurbels untergeht. Und leider hat auch die liebe Inge hörbar ihre Schwierigkeiten damit, im Takt zu bleiben (was bei dem Geeier der Band zwar nicht einfach, aber dennoch machbar wäre).
Die Texte bewegen sich in der Spannweite von "Joah, nun gut, kann man machen" bis hin zu "Boah, echt jetzt, im Ernst?!". Texte wie "Nazis zum Nachtisch", in dem davon gesungen wird, dass man Nazis ja auch verwerten kann, in dem man sie verspeist, anstatt sie zu begraben. Oder "Sexistische Frauen", in dem Inge davon singt, dass sie von Frauen so sehr begehrt wird, so dass sie sich bedrängt und verfolgt fühlt: "Sexistische Frauen, kann man nicht trauen, sie machen mir das Leben schwer, ich möchte sie verhauen". Du meine Fresse!
Wenn das eine Demo CD einer jungen Band im Wachstum wäre, die sich noch findet, könnte ich das irgendwie noch ein Stück weit verzeihen. Aber ihr seid laut eigener Angabe erstens schon recht lange in verschiedensten Bandprojekten unterwegs, sozusagen "erfahren" und zweitens im "greisen" Alter, also längst jenseits der Dreißig, den Bandfotos nach zu urteilen zum Teil schon über Vierzig. Das verstehe ich dann nicht. Das ist einfach Mist.
Immerhin wurde hierfür kein Vinyl verschwendet.