Hard Attack:
Faxe Kids
Letzten Samstag traf ich beim morgendlichen Postreinholen im Treppehaus auf meinen Nachbarn Peter. Daraus entstand folgendes Gespräch:
Ich: "Oh, guck mal, die monatliche Plattenlieferung aus dem Bierschinken-Headquarter ist da!"
Peter: "Geil, was hasse gekriegt?"
Ich: "Hier guck mal, Faxe Kids! Was ist das denn für ein dämlicher Albumname?!"
Peter: "Hmmm, najaa..."
Ich: "Und dann dieses Logo, hoffentlich werden die bald von der Faxe-Brauerei verklagt."
Peter: "Nu mach mal halblang. Ich habe da letztens auch mal kurz reingehört und in die Infos geguckt. Das sind einfach ein paar Typen, die wenig Anspruch an sich selbst haben und irgendwo in ner Scheune proben und Bier trinken. Das ist doch ganz sympathisch."
Ich: "Na gut, dann geb ich dem ganzen mal ne Chance. Übrigens dein Glied hängt aus dem Bademantel."
Peter: "Oh danke, ciao ne!
Ich: "Jo, dir noch n schönes Wochenende."
Peter: "Joa, muss später noch arbeiten."
Ich: "Oh, achso, na trotzdem, bis denne!"
Wieder in meiner Wohnung dann erstmal den CD-Player angeschmissen und reingehört, was Hard Attack so zu sagen haben. Tatsächlich ist das ziemlich guter DIY-Punk. Zwar klingt es aufgrund der Selbstproduktion (die ich jetzt einfach mal mutmaße) auf "Faxe Kids" auch gerne mal etwas dumpf, dafür aber kaum rumpelig. Dumm ist die Musik auch nicht, so gibt es mit "Do you believe?" Kritik an zurückgebliebenen religiös-konservativen Spinnern (eine sehr aktuelle Thematik, wie man ja wieder an dem Vollidioten-Outing von Duane Peters von den U.S. Bombs sehen konnte) und mit "Bring our soldiers back (to hell)" Kritik am Krieg generell. Dazu gibt es ziemlich zügig nach vorne treibenden Punkrock, wo die zweite Gitarre auch gerne mal eine Melodie spielen darf. Soweit also ganz solide Arbeit. Bei einem zweiten Blick ins Anschreiben sehe ich gerade, dass Hard Attack sogar schon ein paar Alben draußen haben. Gar eine Best Of wurde schon veröffentlicht. Ich jedenfalls muss aber an dieser Stelle gestehen, dass ich zuvor noch nie was von der Band gehört habe. Das wiederum könnte aber auch einfach daran liegen, dass sich die Band im Jahre 2005 entschloss, die Instrumente erstmal in Omis Porzellanschrank wegzuschließen um sie nun - gut fünf Jahre später - erst wieder zum Krach machen rauszuholen.
Fazit: DIY-Punkrock aus der Schoine. Das sich mittlerweile jeder relativ einfach Songs in guter Qualität aufnehmen kann, hat definitiv auch seinen Sonnenseiten.
Anspieltipp: Do you believe?