Wonk Unit und damit die aus London stammende Gang um die bekloppte Fronthupe Alex Johnson melden sich Mitte April zurück mit neuem Album. Das Baby hört auf den Namen "Terror" und direkt beim Blick auf das mal eben hingewichste Frontcover, kann man sich darauf einstellen, dass die DIY-Punks wieder ordentlich Schabernack treiben werden.
Typisch Wonk Unit eben, es gibt klassischen Punkrock wie "Judas Betrayers", Slowtempo-Nummern wie "Thank You" oder auch mal das Herumexperimentieren mit verschiedenen Instrumenten wie Keyboardeinsätzen bei "Flumnoxed More Than Jealous" und "Ride It Out", Schellen bei "Christmas In A Crack House" oder einfach mal ein fröhliches Pfeifen wie bei "My New Safe Place".
Der Humor dabei ist so bitter-schwarz, dass man nicht weiß ob man lachen oder sich die Kugel geben soll. Hauptthema des Albums sind Sänger Alex frühere Drogenprobleme und alles, was diese Substanzen so mit sich bringen. Vertrauensprobleme, Neid und Hoffnungslosigkeit werden ausführlich behandelt. Auf der anderen Seite gibt es im Kontrast dazu aber auch das Licht am Ende des Tunnels: Familie, Freunde, Vertrauen. Für Alex selbst war der Ausweg seine Band Wonk Unit, was auch auf "Terror" ziemlich deutlich wird.
Gar nicht mehr aus dem Kopf will mir an dieser Stelle folgende Textzeile aus "Hope":
"All she ever thinks about is drugs
[...]
All I ever think about are babies
All I ever think about is having kids"
So nach vorne raus, aber doch irgendwie höflich durch die Hintertür, verdreht sich einem der Magen. Wonk Unit machen aber auch einfach keine sanftbesaitete Rich-Kids-Musik und das ist auch wirklich gut so. Aber egal wie tief man auch in der Gosse steckt, Wonk Unit haben immer noch einen in der Hintertasche und bringen so den zahnlosen Mund doch immer wieder zum Schmunzeln. Da verzeihe ich ihnen auch die vielen langsamen Nummern, die es auf "Terror" zu hören gibt. Außerdem finde ich es total klasse, dass es "Christmas In A Crack House" extra für so Krawall-Freunde wie mich noch mal als Punkversion gibt ("Me And Curtis").
Fazit: Auch bei "Terror" trifft feinster DIY-Punk wieder auf bitterschwarzen Humor und macht zusammen mit diesem eine Reise quer durch alle alle Genres.
Anspieltipps: Hope, Judas Betrayers, Me And Curtis
Stil: Punk, Ska, Funpunk VÖ:
20.04.2018, CD, LP, Plasterer Records
Tracklist: 01. Day Job Wanker
02. Christmas In A Crack House
03. Flummoxed More Than Jealous
04. Ride It Out
05. Thank You
06. Hope
07. As The Rest Of The World Sleeps
08. My New Safe Place
09. Judas Betrayers
10. Faith
11. She Knows It
12. Me And Curtis
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