Trick und Masche:
Überdosis Deutschland
Ich glaube, ich werde ab jetzt einen neuen Bewertungsbegriff in meine Rezensionen einführen: das Puh-Moment. Es gibt so Stellen beim ersten Hören einer Band bzw. deren Platte, da mache ich immer dann "Puh", wenn's schwierig wird. Das kann eine Zeile im Text sein, ein fiese Melodie, oder der Moment in dem mir klar wird, dass wir, also die Band und ich, nicht auf einer Welle sind, um es mal vorsichtig auszudrücken.
Das Puh-Moment bei "Überdosis Deutschland" von Trick und Masche war das Einsetzen des Gesanges im ersten Song. Puh, wie langweilig. Vollkommen emotionslos, ohne jegliche Dynamik und beinahe monoton. Textlich isses ähnlich aufregend und vom lyrischen Gehalt eher auf Mittelstufenniveau. Einzig der dritte Song "Geschmackssache" ruft ein kleines Lächeln hervor, aber eher aufgrund der Absurdität, dass jemand einen Text über Geschmacksverstärker verfasst hat. Musikalisch gibt's simplen Punkrock ohne Schnörkel, was zwar im Prinzip super ist, im vorliegenden Fall aber leider die Eintönigkeit der Songs nur verstärkt.
Das Gegenteil von gut ist gut gemeint. In Song Nummer Sieben gibt's dann doch noch einen kleinen "Ausbruch", in Form des wohl sinnlosesten Basssolos, das ich jemals gehört habe (is ja auch eine Art von Highlight).
Alles in Allem ist "Überdosis Deutschland" frei von Spielwitz, Charme, Finesse und Emotionen.