Not Scientists:
Golden Staples
Mit Erwartungen ist das so eine Sache. Generell ist es immer besser, keine zu haben, dann wird man seltener enttäuscht und manchmal sogar positiv überrascht.
Im Fall von NOT SCIENTISTS hatte ich tatsächlich mal Erwartungen. Welche? Pop-Punk. Warum? Da spielen schließlich Menschen von UNCOMMON MEN FROM MARS mit. Dummer Gedanke eigentlich, warum sollte man die eine Band zu Grabe tragen, um dann in der nächsten genau dieselbe Musik zu machen?
Nichtsdestowenigertrotz, erwartet hatte ich poppigen Gute-Laune-Punk à la TEENAGE BOTTLEROCKET, MASKED INTRUDER, oder ebenjene UNCOMMON MEN FROM MARS, bekommen habe ich JIMMY EAT WORLD meets THE CURE, also Emo-Indierock mit Wave-Einflüssen. Sauber produziert, mit verspielten, detailverliebten Gitarren, der Schlagzeuger fährt auch einiges an extra Percussion auf, zwischendurch gibt es immer wieder längere Instrumentalparts, die Band hatte offenbar Bock, was auszuprobieren. Klingt auch alles sehr schön. Eigentlich gibt es an diesem Album nichts auszusetzen und dennoch, so wirklich zünden will es bei mir nicht. Zu viel verpufft im Midtempo, die Songs sind zwar eingängig, bleiben aber auch nach mehrmaligem Hören nicht hängen, insgesamt bleibt "Golden Staples" ein gut gemachtes poppig-waviges Indierock-Album, das mich aber einfach nicht zu fesseln vermag. Vielleicht geht es euch ja anders.