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Adam Angst:
Neintology
Hahaha, da denkst du, was kannst du jetzt Schlechtes über Adam Angst schreiben und überlegst völlig unkreativ, welchen Vergleich du noch zu Frau Potz ziehen kannst (Frau Potz = yeah / Adam Angst = buhhh) bevor du überhaupt irgendwas von der neuen Platte gehört hast (das Video zum Vorabsong Alexa habe ich ignoriert) und dann hörst du den ersten Song "Punk" und so ein wenig wird dir der Wind aus den Segeln genommen: Der Song ist lustig, macht sich über sich selber, also die Band Adam Angst, lustig, aber nagelt textsicher auch die Absurdität einiger vermeintlicher selbstgerechter Szeneheinis an die Wand. Zu Recht, sehr verallgemeinernd, aber lustig alle Male!

Viele fanden Adam Angst nach Frau Potz öde (auch ich, obwohl ich mir die Limited-Edition Vinyl gekauft hatte und auch noch besitze) und ich finde, auch zu Recht. Nicht unbedingt wegen der Texte, aber diese Rocknummern sind halt mehr bei Revolverheld als bei Duesenjaeger.

Also, Anlauf, zweites Album und schon der zweite Song Alexa ist wieder recht ernüchternd und lässt mich ähnlich irritiert zurück wie "Ja, Ja, ich weiß", der Vorabsong vom ersten Album. Musikalisch straight langweilig, aber vor allem der Text mit dieser komischen Technikfeindlichkeit kombiniert mit latenten Verschwörungstheorien finde ich schräg - ganz ehrlich, niemand zwingt dich, dir sone Box ins Zimmer zu stellen (find die Dinger auch doof) und dann ist die Kritik nicht besonders originell (Buh, Big Brother is watching you). Das Album fängt genau da an, wo das letzte aufgehört hat. Rocknummern mit Riffs, Samples, vielen Breaks und seichten Momente, klarem Gesang, Geschrei, mal punkig, mal Polka mit Trompete und vor allem dick produziert (wieder Ebelhäuser?). Textlich wettert Felix Schönfuss wie auf dem ersten Album gegen soziale Ungerechtigkeit, politische Missverständnisse und kommentiert zynisch die Abgründe dieser Gesellschaft. Das kann er insgesamt ja schon ziemlich gut, auch wenn es immer mal wieder wie bei Alexa so komische Aussetzer gibt und ich seine Kritik an Social-Media-Aktivitäten auch ziemlich redundant und einfallslos finde.
Aber es ist halt ein Deutschrockalbum und wenngleich es textlich dann doch zu anspruchsvoll und links für das Revolverheld-Publikum ist, ist es mir einfach zu beliebig. Dennoch, warum nicht: Wenn es Leuten gefällt, sollen sie ihren Spaß haben, denn die Message der Songs ist in der Regel deutlich besser, als bei allem anderem, was sich sonst so in dem Genre rumtreibt. Und dass Felix Schönfuss die Frau-Potz-Vergleiche nicht mehr hören will, ist ja auch verständlich - wäre ja schlimm, wenn wir uns (musikalisch) nicht verändern würden, oder? Ach wobei...1-2-3-4

Ein Frage hätte ich dann aber doch noch an: Warum ist das Frau Potz Album "lehnt dankend ab" eigentlich so schlecht abgemischt?
kraVal 09/2018
Hörprobe:
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Adam Angst - Neintology

Stil: Deutschrock
VÖ: 28.09.2018, CD, LP, Digital, Grand Hotel van Cleef (Link)


Tracklist:
01. Der Beginn von etwas ganz Großem
02. Punk
03. Alexa
04. Blase aus Beton
05. Alle sprechen deutsch
06. Damit ich schlafen kann
07. Kriegsgebiet
08. Immer noch
09. Alphatier
10. D.I.N.N.
11. Physik



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