The Human Project sind den Freunden der sich stetig vergrößernden UK-Skatepunk-Szene vermutlich schon ein Begriff. Wenn die erste Scheibe noch etwas zu sehr nach Powermetal klang, haben sie mit der zweiten "Origins" ein Meisterwerk geschaffen - eine dieser Platten, die von vorne bis hinten gut ist. Nun dann die dritte Veröffentlichung "Clarion Call".

Vorweg: Meiner Meinung nach reicht das Album nicht an den Vorgänger heran. Aber zu dem Album, über das man die Band entdeckt, hat man ja meistens auch eine besondere Beziehung. "Clarion Call" ist auf jeden Fall deutlich variantenreicher als der Vorgänger, wirkt dadurch durchdachter, ausgereifter, man könnte fast sagen: erwachsener. Vielleicht ist es genau das, was mir fehlt, die jugendliche Angepisstheit, die man auf dem Vorgänger noch spüren konnte?

Zwischen diverse druckvolle Punk-Nummern mit filigraner Sologitarre mischt sich ein meiner Meinung nach vollkommen überflüssiges Interlude, das beim Durchhören der CD einfach nur nervt (Track 6). Die Stimme des Sängers Jonny ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig ob ihrer Höhe, aber das kann ich jetzt nicht als Argument anführen, warum von der aktuellen Scheibe nichts so richtig hängen bleiben will. Schlecht ist das alles keineswegs und live hat es mich auch gut umgehauen, aber irgendwo fehlt ein ganz kleines bisschen. Vielleicht ist es auch der zu große Schatten des Vorgängers. Oder ich bin ein hängengebliebener Dödel. Wer weiß?