Inner Conflict:
nachhause
Inner Conflict mit ner neuen Scheibe! "Nachhause" nennt sich das gute Stück, erscheint auch direkt mal in Eigenregie und ohne Label im Hintergrund, muss sich aber keinstenfalls hinter den bisherigen Veröffentlichungen verstecken. Wie gewohnt gibt es melodischen und klischeefreien Punkrock, ab und zu mit leichtem Hardcore-Einschlag, aber wie in "Hand in Hand" dürfen auch mal ruhigere Töne angeschlagen werden, ohne dass die Platte an Eingängigkeit verliert. Über Allem schwebt die Stimme von Sängerin Jenny. Punkrock mit Frauengesang ist ja offen gestanden immer etwas gewöhnungsbedürftig, ich zumindest kann mit hohem Gesang nicht uneingeschränkt was anfangen - aber Inner Conflict hatten da schon immer eine Sonderrolle. Der Gesang ist wunderbar melodisch, die Texte gleichzeitig persönlich und kritisch, ohne dabei in Plattitüden abzudriften. Auch die Mann/Frau-Aufteilung bei "Mal sehen" funktioniert wunderbar und bringt ein wenig Abwechslung in den Gesang, schon immer eine der Stärken von Inner Conflict! Weitere Highlights des Albums: "Der Rücken ist im Arsch", "Lauter als die Angst", "Ab jetzt". Nee, Ausfälle gibts hier wirklich nicht zu vermelden, die Songs gehen durchweg straight ins Ohr. An den Vorgänger "Schiffbruch im Rahmenprogramm" kommt die neue Platte allerdings nicht wirklich ran, mir fehlen irgendwie die ganz großen Songs, die einen nicht mehr loslassen. Aber zugegeben, die Messlatte war einfach ziemlich hoch angesetzt. Trotzdem kann man "nachhause" uneingeschränkt jedem ans Herz legen, der mit den bisherigen Werken von Inner Conflict was anfangen konnte oder einfach nur gerne melodischen, deutschsprachigen Punkrock hört. Emotionalität und Härte, stimmig verpackt, ein gutes Album!