Kaum sickerte in der Redaktion durch, dass ein neues Album von Pascow ansteht, kamen auch schon die willigen RezensentInnen wie die Geier aus ihren Löchern gekrochen und baten um Bemusterung. Gar nicht so einfach für den Chefredakteur, da jemanden auszuwählen! Also machen wir mal aus der Not eine Tugend und lassen gleich mehrere Leute ran, pro Song ein/e RezensentIn, und dann mal schauen was dabei rum kommt. Da hier ja immer noch alles freiwillig läuft, durfte jede/r sich seinen/ihren Wunschtitel anhand des Songtitels aussuchen, ohne zuvor reingehört zu haben. Und los!
1: Prolog
Fö: Erstes Problem bei so einer Song-by-Song-Rezi: Was macht man mit so Sachen wie Intros und Inderludes, wer bespricht die? Da ich eh nie Bock hab was zu schreiben und zudem schon die
Haptik bewerten durfte, nehm ich mal den "Prolog". 31 Sekunden dramatisches Klaviergewummse. Eigentlich die Essenz von dem, was ein Intro ausmacht. Baut Spannung auf, ohne zu explodieren. Ob es jetzt das perfekte Intro für diese Band ist, wage ich mal zu bezweifeln, weil, Hallooo, Klavier!?
Aber ein guter "Prolog" für dieses Album durchaus, um das mal vorweg zu nehmen. Gespielt wird das Klavier von Max Freytag, der schon "
Im Raumanzug" vertonte und sich mit dieser Platte wohl endgültig zur Pascow-Familie zählen darf.
2: Silberblick & Scherenhände
kraVal: Na super, da sag ich, dass ich kein Fan von PASCOW bin und bekomm direkt den Opener und ich glaube auch sowas wie die Single. PASCOW sind ja so etwa die Hausband von bierschinken und ich würde mich nicht wundern, wenn Fö Anteile an der Band hält und kräftig mitverdient.
Der Song ist catchy! Typisches genreprägendes Gitarrenriff und dann auf die Zwölf - Bumm-Bumm-Tschak am Schlagzeug (zwischendurch auch mal Tschak-Tschak-Bumm-Bi-Bumm-Tschak). Die Stimme von Sänger Alex ist unverkennbar, aber dann singt jemand anderes im Refrain (vermutlich eine weibliche/nicht-männliche Person) und obwohl ich ja ein Fan von Features bin (da kann sich Punk noch Einiges beim HipHop abschauen), kommt das für mich nicht gut. Auf einmal geht der ganze Wumms von dem Song flöten - und die Person, die da singt, hat ne gute Stimme und kann das auch, aber es ist halt zu wenig in meinen Ohren für diesen Song. Naja, und Onkel Jürgen schreibt in der Presseinfo, dass Pascow sich verabschieden von Codierung und kryptischer Scheiße - aber so direkt in die Fresse wie bei ADAM ANGST oder ZSK ist der Text jetzt auch nicht. Aber Presseinfos waren ja schon immer der Deutschrock des Reviewschreibens - da wünsch ich mir, die wären eher kryptische Scheiße! Schöner Song. PASCOW und ich nicken uns zu, mehr aber dann auch nicht.
3: Jade
Thomas: Die meisten Songtitel klingen eigentlich weiterhin nach "kryptischer Scheiße".
Der Song "Jade" startet mit einem etwas rock'n'rolligem Intro und wechselt daraufhin, entgegen der Ankündigung im Pressetext, direkt in ein Pascow-typisches Riff. Auch beim Einsetzen des Pascow-typischen-Gesangs ist keine grobe Veränderung zu vorangegangenen Alben erkennbar. Besonders der Vergleich zum Gesang bei "Mond über Moskau" kommt in den Sinn. Der Song erweckt den Eindruck, als ob die Pascow-typischen Charakteristika hier von einer Band, welche Pascow verehrt, gemischt und in einen Topf geworfen wurden. Mir persönlich fehlt der typische "Hit-Refrain".
Textlich wird es tatsächlich etwas weniger kryptisch. "Jade" ist eine total nette Hommage an den Pathos von Live-Konzerten und das ist auch so gemeint.
Pascow machen eben, was sie können. Die im Pressetext angekündigte Veränderung ist jedoch nicht zu erkennen und es ist mit Sicherheit auch nicht der beste Song, den Pascow je geschrieben haben.
Fazit: Passt schow.
4: Marie
Coco: Ich hab „Marie“ ausgewählt, weil ich „Mathilda und der Blues“ und „Briefe an Patti Smith“ so gerne mag...ach, aber das hat nicht funktioniert…
Das Lied hat einen ähnlich stampfenden Rhythmus wie das „Diene der Party“-Lied. Der ist relativ neu im Pascow-Universum und ist auf der letzten Platte überhaupt zum ersten Mal aufgetaucht; und irgendwie werde ich mit diesem Stakkato, das Schlagzeug und Gitarren da spielen, nicht so richtig warm. Das hört sich irgendwie zu rockig an für meine Ohren...also mein Lieblingslied wird „Marie“ schon mal nicht werden...
Die Geige (oder was immer das ist) am Anfang des Liedes ist zwar kitschig; aber ich find's trotzdem irgendwie schön. Und dass das Lied anfängt, jemand eins-zwei-drei zählt und es dann nochmal anfängt, ist auf jeden Fall Punk. Und der Text ist ganz toll! Ein Liebeslied; aber wundervoll selbstzerstörerisch, mit Sehnsucht aber ohne Kitsch, mit Liebe und Hass gleichzeitig. Bukowski-Pop at its best. Wo nehmen diese verheirateten Papas eigentlich immer diese selbstzerstörerischen, alkoholgetränkten, nihilistischen Texte her? (Der Text muss von Flo sein, haha.)
Das Allerschönste an Pascow ist aber immer noch Alex' Aussprache. Wenn er „kroß“ statt „groß“ sagt, freue ich mich immer noch wie ein kleines Kind darüber (im Gegensatz zu Gerd, der das anscheinend doof findet...)
Ab 2 Minuten 30 bin ich mit dem Lied aber sowieso auch voll und ganz im Reinen. Die Gitarre ist ab diesem Moment einfach nur noch wunder-wunder-schön! Wenn das ganze Lied so klingen würde, wäre es auf jeden Fall mein neues Lieblingslied geworden.
Muss ich noch erwähnen, dass diese Rezension nicht ganz objektiv ist, weil Pascow meine Lieblingsband sind? Nein. Objektivität hat in Fanzines nichts zu suchen!
5: Kriegerin
Zwen: „Kriegerin“! Das steht bestimmt für den Black-Metal-lastigsten Song der Platte! Okay, langsam ist der Witz etwas ausgelutscht. Dafür hat das Lied aber ordentlich Drive und bollert ziemlich konstant durch. Alex' Stimme klingt auch verhältnismäßig rau. Das gefällt mir, also vielleicht doch ein Hauch Black Metal? Ja, vielleicht, das könnte auch erklären, warum ich bei dem Song dann doch ein wenig den catchy Refrain vermisse, wo sich dann die aufgebaute Spannung entladen kann. Wahrscheinlich kann man das aber auch nicht bei jedem Song eines Albums erwarten und dafür, dass „Kriegerin“ keine Single-Auskopplung ist, ist es eigentlich schon ein ziemlich guter Song. So prasselt die Spannung zwar nicht explosionsartig im Funkenregen auf den Hörer herab, aber dafür bleibt immerhin die Gitarrenmelodie im Ohr und man hat auch noch genug Energie für den Rest der Platte.
6: Die Backenzähne des Teufels
Chris Crusoe: Neunundvierzig Sekunden, die stilistisch eine Verbeugung vor den großen Spaghetti-Western-Soundtracks sind, mit morriconesker Leadgitarre. Starkes Interlude. Die Assoziation des Titels bleibt mir unklar - hier könnten Felsformationen in Norwegen oder Bolivien Pate gestanden haben. Atmosphärisch und inhaltlich hätten die Lieder 06 und 07 auch den Titel tauschen können, aber sicher gibt es hier einen Plan, den ich nicht erkannt habe.
7: Unter Geiern
Chris Crusoe: Das Stück beginnt mit einem starken Aufbau, der nicht in einem opulentem Klimax gipfelt, sondern abgelöst wird von einer zuckenden Off-Beat-Gitarre. Achtung: kein Ska! Das Stück baut sich im weiteren Verlauf unterschwellig aber zwingend auf und mündet in einem pascowtypischen, offenen Ende mit Hells-Bells-Glocke. Musikalisch knüpft 'Unter Geiern' an PASCOW's 'Diene Deiner Party' an und bleibt stampfend tanzbar, aber düster und wütend. Auch textlich bleibt es hart und grenzt sich ausdrücklich vom großen, bunten Massenspektakel ab. Im Refrain ist Nadine Nevermore (Ex-Christmas) zu Gast, die auch schon auf dem letzten Album der Saarländer zu hören war, hier zitiert sie CRASS mit 'Do They Owe Us A Living". Passend dazu zitiert Alex am Ende des Stückes FAITH NO MORE mit dem Cheerleader-Chant 'Be Aggressive'. Eine weitere Referenz findet sich im Text mit 'Und nach dem letzten Stück hör ich den Teufel sagen: Der größte Trick des Punkers war es, nicht mitgemacht zu haben'. Doppelter Boden: hier ziteren PASCOW sich selbst aus dem Titelstück von 'Diene Deiner Party', das sich wiederum auf den Film 'Die Üblichen Verdächigen' bezieht. Vermute ich zumindest. Letzter Teil des Faktenchecks: Der Titel ist bei Karl May entliehen. Aber insgesamt haben Pascow den Song schon selber geschrieben, denke ich.
8: Treck der Toten
Kiki: Im redaktionsinternen Spielchen picke ich mir ungehört "Treck der Toten" raus.
Klingt wie eine spannende ???-Folge. Oder zumindest wie ein zweitklassiger Zombie-Film. Besser als diese ganzen einzelne-Wörter-Titel des Albums. Ich hoffe es ist auch so spannend wie es sich liest:
Kleiner Gitarrenschwurbel in den ersten 10 Sekunden, schon geht es mit Ollos unverwechselbarem Schlagzeug-Beat los. Hammer-Sound, der unverwechselbar PASCOW ist.
Als ich die Textzeile "An Märkte glauben bis zum Mond" das erste Mal ohne Textblatt gehört habe, verstand ich statt Märkte Merkel und war etwas erschrocken. Aber zum Glück nur verhört :-)
Der nächste Schmunzler dann, als ein "Whoop! Whoop!" die zweite Strophe ankündigt. Trotz des ziemlich ernsten Textes muss man ja auch mal lachen dürfen. Habe ich bei dem extra für mich von der Band gebastelten Cover der neuen Platte, die mir die Band geschickt hat, übrigens auch. Danke nochmal dafür, ihr verrückten Vögel <3
Die restlichen 2 Minuten von "Treck der Toten" sind ein richtig gutes Stück, wie es auch ganz genau so auf dem "Diene der Party"-Album hätte sein können. Hm, das habe ich bei der bekannten Single-Auskopplung "Silberblick und Scherenhände" übrigens auch schon gedacht.
9: Schmutzigrot
Kabl: Schmutzigrot ist eigentlich ein ziemlicher Hit. Er beginnt mit einer Pascow-typischen Gitarrenakkordfolge, bis dann bei 0:25 Minuten ein Pascow-typisches Gitarrenriff einsetzt. Saustark! Gänsehaut! Gut, 20-30 bpm schneller wäre schön gewesen, aber man kann ja nicht alles haben. Bei 0:50 Minuten setzt der Gesang ein. Die Strophen werden im Duett gesungen. Immer eine Zeile von Alex, dann eine Zeile von Wick van Houdt (Anmerkung: Nach kurzer Internetrecherche weiß ich: Es handelt sich um die Sängerin der Bambix). Beide Protagonisten brüllen nicht, sondern sie bemühen sich, möglichst schön zu singen, wobei Alex seinen charakteristischen Gesangsstil nicht verleugnen kann. Bei 1:20 setzt der Refrain ein, da singen beide zusammen, zweistimmig. Sehr schöne Melodie, geht ins Ohr. Strophe 2 dann ab 1:42 Minuten, läuft nach dem Muster von Strophe 1 ab. Zweiter Refrain bei 2:10 Minuten, textlich etwas abgeändert. Ab 2:40 nochmal das geniale Gitarrenriff. Dann ist der Song mit 3:09 Minuten aus, ohne eine Sekunde langweilig zu sein. Textlich geht es um eine Beziehung, die gerade scheitert. Ein Trennungslied. Es kommt so rüber, als ob das männliche lyrische Ich die Beziehung retten will ("Mädchen, komm, es wird schon gehen"), das weibliche lyrische Ich jedoch abgeschlossen hat ("Wenn du jetzt gehst, bring den Müll noch raus und dann aus"). Am Ende fällt dann der Vorhang.
Zusammenfassend wirklich gutes Lied, ich würde 8,5 von 10 Sternen geben. Wie gesagt, ein bisschen schneller wäre schön und ich bin mir noch nicht so ganz im Klaren, ob ich den Wechselgesang stark oder nur okay finde.
10: Heute Jäger, morgen Taucher
Peter: Ich ergattere Track 10 und befinde mich somit fast am Ende des neuen Albums.
Vom Sound präsentiert er sich eigentlich ganz nach altbekannter und geliebter pascow´scher Tradition und bis auf den vorhandenen Refrain gibt es kaum Überaschungen, so dass sich eigentlich wenig über ihn sagen läßt. Kurzer Aufbau, dann Vollgas, Alex schreit, Strophe, Refrain, Strophe, Refrain, Gitarrenintermezzo am Schluss. Hätte bis auf den unkryptischen Text auch gut auf die "Geschichten die einer schrieb" oder die "Nächster Halt..." gepasst. Könnte allerdings auch gut der "jüngere Bruder mit Refrain" von "Im Raumanzug" sein. Ich meine schon fast, die Gitarren am Anfang genauso an anderer Stelle schon mal gehört zu haben.
Kommen wir zum Text. Über den lässt sich zum Glück etwas mehr sagen, da er wie bereits erwähnt deutlich unkryptischer als vieles bisherige ist, jedoch immer noch meilenweit entfernt von platt. Es geht um die Vorstellung, dass sich der Spieß gewendet hat und nun die Europäer ihren untergehenden Kontinent verlassen müssen, im Meer ertrinken und vor vollen Zeltstädten stehen. Alex kommt dabei zum Schluss: "...dieses Land ich will's nicht mehr!". Gesanglich gibt es wieder Unterstützung von Nadine Nevermore. Hier und da keift sie schief Textfragmente ins Mikro. Mich stört es irgendwie, ohne hätte ich es besser gefunden. Bleibt dann aber auch das Einzige, was ich zu motzen habe.
Gutes Dingen!
11: Sturm, der durch Erlen zieht
René: Sturm und Erlen. Oh, da geht's um Natur und Gewalt. So meine ersten Gedanken zum Titel. Los geht's. Zweitschlüssel gefunden, Kleinstadt, Reihenhaus. Da wird doch irgendein Ding gedreht! Dann die nächsten Zeilen. Da will jemand nicht mehr. Oh, ein Zitat aus dem Roman "The Outsiders" von Susan E. Hinton, gute Sache. Es klingt wie ein Abschied, Hauptsache weg, Gaspedal durchtreten und ab dafür. Weiter geht's. Bloß nicht anhalten, wie die Natur, die immer weitermacht, der Sturm, welcher durch Erlen zieht. Lebendig, aber auch immer den Tod vor Augen, so ein Sturm zieht oft Schäden nach sich. Zahlenspiele und Zucker, was soll das bloß? Weiter geht's durch die Nacht. Auf das Gefährt ist Verlass, hat es doch auch Musik an Bord, einen Klassiker von The Clash. Ein Liebessong, der von der Enttäuschung des Verlassenwerdens erzählt. Die Person, die das Gefährt führt, fühlt sich zuhause oder ist eben dort angekommen. Zusammengeraffte Gedanken zu diesem unter drei Minuten dauernden Song. Ein schnörkelloser, eingängiger, vielleicht etwas zu einfacher Pascow-Song, flott und nach vorne preschend, popkulturelle Referenzen, das Tempo stimmt, mag ich.
12: Wunderkind
Gerdistan: Lied gestartet. Keine Gitarre. Kein Schlagzeug. Nur Klavier. Eine Ballade. Oh weh. Ok, bisschen Gitarre ist doch da. Aber das reicht nicht. Vor allem kommt in diesem eher gesitteten Song der Dialekt des Sängers (oder ist das ein Sprachfehler?) viel deutlicher raus als in den altbekannten, schnelleren Songs. Naja, wird halt ein Filler sein, dachte ich mir, aber kurz bevor ich diese Rezi absenden konnte, musste ich dann noch feststellen, dass das die neue Singleauskopplung ist. Watt? Au weia.
Um das Ganze jetzt noch mal umzudrehen: Auch wenn der Song mir stilistisch nicht zusagt und ich es textlich jetzt auch nicht unbedingt unverschwurbelter finde als vieles andere von Pascow - es ist nicht schlecht. Es geht ins Ohr. Ich habe mich bereits nach dem ersten Durchhören dabei erwischt, die Melodie vor mich hin zu summen. Pascow können's halt dann doch irgendwie.
Bonus: Unter Geiern II
Mikula: Da ich gerade unter Palmen abhänge und nur ab und an das W-Lan einschalte, konnte ich beim redaktionsinternen Online-Grabbeltisch lediglich den einzig übrig gebliebenen PASCOW-Song "Unter Geiern II" abgreifen. Der befindet sich auf einer 7-Inch, welche der Special-Version der neuen Platte beiliegt. Sagt jedenfalls Oberguru Fö, der mir das Ding mit seinem 4-Spur-Recorder aufgenommen und per Flaschenpost auf die Insel geschickt hat.
"Unter Geiern II" ist fast genauso wie die Albumversion "Unter Geiern" - nur dass statt "do they owe us a living" öfter "be aggressive" skandiert und buchstabiert wird. Ein schöner Song ist das, mit flottem Beat und selbstreferentiellem Text. Die Song-Dopplung verstehe ich trotzdem gar nicht. Viel zu ähnlich sind sich beide Stücke. Wenn ich eine Version aussuchen müsste, weil mich ansonsten Koalas foltern würden: Albumversion. Die kommt weniger parolenhaft daher. Vielleicht übersehe ich aber auch was? Könnte am fehlendem König Kontext oder einem Cuba Libre zu viel in der Birne liegen...
In meinem kartoffeligen All-Inklusive-Hotel läuft übrigens nur eine mir fremde Person herum, die manchmal auch Bandshirts trägt. Einmal zierte dieses tatsächlich der olle PASCOW-Storch! Was sagt das eigentlich über eine meiner Lieblingskapellen aus? Und was über mich?
Nachdem Alle alle Songs gehört haben:
Coco: Toll! Ein paar Lieder, mit denen ich mich schwer tue, aber das war auf der letzten Platte auch schon so; der Rest sind Hits, Hits, Hits. Und die Texte, ganz groß!
kraVal: Also für mich ist das ein klassisches Pascow Album mit allen Höhen und Tiefen, Riffs und Chören, etc. PiPaPo. Das ist schon in Ordnung, besonders, wenn ich auf ner langen Autofahrt viel Zeit zum Hören habe. Aber es haut mich nicht vom Hocker. Haben die Alben davor auch nicht.
kiki: Die Redaktion ist sich ja eigentlich ziemlich einig. "Jade" ist der logische Nachfolger von "Diene der Party". Seeehr ähnlicher Sound und zwei, drei Songs für das immer größer werdende Publikum. Die Ballade ist der absolute Tiefpunkt einer Band, die mal nur Vollgas kannte (und brauchte). Der Erfolg sei Euch von ganzem Herzen gegönnt. Aber wie Mikula schon schrieb: Pascow-Fans findet man mittlerweile eben auch in All-Inc-Hotels am Pool. Ich zitiere kurz aus vergangenen Zeiten: "Dass man sowas heute schon an Punx verkauft, hat er nicht kapiert!"
Coco: Ja. Ich hab auch die Vermutung, dass große Teile der Pascow-Fans die politischen Texte mal wieder nicht interessieren werden...
Mikula: Ich trauere dem Tank voller kryptischer Scheiße ein bisschen nach. Manche Texte sind zu sehr auf die Zwölf, bieten zu wenig Raum für eigene Gedanken. Diese Tendenz gab es auch schon auf "Diene der Party" und ich kann den Schritt nachvollziehen. Musikalisch überzeugt mich die Platte aber: Schöne Melodien, treibende Bassläufe, ein Schlagzeug auf den Punkt und hier und da kleine Spielereien. Dazu die pascow`sche Verweigerung populärer Songstrukturen. Top! Außerdem ist „Jade“ wirklich hervorragend abgemischt. Noch nie konnte man den keifenden Alex so gut verstehen. Saarländisch in High Fidelity!
Zwen: Dass Pascow den Spagat geschafft, haben im Mainstream anzukommen, aber die ursprünglichen Fans nicht ins Altersheim zu schieben, wird bei "Jade" meiner Meinung nach ziemlich deutlich. Auf der einen Seite gibt man sich nicht mehr ganz so kryptisch, die Ballade ist nicht nur ein Füller, sondern gar eine Single-Auskopplung und Alex' Stimme passt eigentlich ganz gut zwischen die Henning Mays und die Fynn Kliemanns in diesem Land. Das ist schon okay, denn Pascow bleiben intelligent und Pogo tanzen und saufen kann man zu der Musik immer noch.
Kabl: Gutes Album. Diese angeblich große Veränderung höre ich nicht. Richtig gute Songs (Schmutzigrot, Silberblick und Scherenhände, etc.), einer der mich aufgrund des gröligen Refrains und des anbiedernden "Whoop Whoop" auch etwas nervt ("Treck der Toten"). Fraglich auch, was diese zwei kurzen Instrumentals und der Bonustrack sollen (hatte man zu wenig Material und musste die Scheibe noch etwas strecken?). Und: Wunderkind ist super!
René: MS Pascow immer noch auf Kurs! Sie hat nur ein paar weitere Häfen angesteuert.