Rotten Pope:
The Aufhocker
Der Aufhocker ist eine Spukgestalt, die es wirklich gibt. Sie setzt sich Wanderern und Wandererinnen auf den Rücken und wird mit jedem Schritt schwerer. Wenn die spazierende Person dann völlig außer Puste ist, zockt sich der Aufhocker Smartphone, Monatsticket und Dauerkarte ab und verpisst sich in den Wald um dort neuen, dummen, bewegungsaffinen Menschen aufzulauern und den ganzen kranken Scheiß nochmal abzuziehen. ROTTEN POPE fanden die Tatsachenberichte über den Aufhocker so spannend, dass sie direkt ihre neue EP nach ihm benannten. Darauf zu hören ist sauber produzierter, stellenweise ohrenbetäubender Death Metal an der Grenze zum Grindcore. Das macht übel Bock, weil die Vocals und die Gitarren richtig reinfetzen. Ähnlich wie beim Aufhocker, wenn der nochmal nachdappt nachdem er dem Opfer alles Wichtige weggenommen hat. Hier und da gibt es sogar ein paar doomige und fast gar melodische Momente. Ganz schön vielseitig und virtuos für eine Death-Metal-Band aus Baden-Württemberg. Das getriggerte Schlagzeug wäre mir allerdings in organischer Variante lieber, klingt es nämlich häufig so, als würde der Aufhocker persönlich einen Geschwindigkeitsrekord im Topfschlagen aufstellen wollen. Oh Mann, Aufhocker, du Otto. Lass des doch! Generell wäre evtl. eine rohere Aufnahme nochmal cooler gewesen. Wenn man bspw. alles live eingespielt hätte. Das soll allerdings nicht die Tatsache trüben, dass es sich beim Aufhocker um eine wirklich hervorragende Scheibe handelt, die prima unterhält und vor allem Fans des Genres richtig reinlaufen wird. So wie die Leute in die Falle vom Aufhocker, wenn der wieder am Wegesrand sitzt und sich denkt: "Haha, kommt nur ihr Arschgeigen, euch rippe ich die letzten Euronen aus dem Portemonnaie und vercheck euer scheiß billiges Drecks-Huawei-Klumphandy bei eBay Kleinanzeigen." Was für ein frecher Tüpp, der Aufhocker. Passt echt auf euch auf wenn ihr nächstes Mal joggen geht, ok?