CJ Ramone:
The Holy Spell
Bei CJ Ramone, der nun schon sein drittes Solo-Album auf Fat Wreck und sein viertes insgesamt rausgebracht hat, weiß Mensch was er bekommt. Das ist wie Pizza bei der Lieblings-Pizzeria bestellen, wenn es bisher geschmeckt hat wird es auch diesmal munden. Mit The Holy Spell, das Anfang Mai rausgekommen ist, geht es also weiter wie zuvor. So dass man, was den Sound betrifft, bei Titeln wie One High One Low, Stand Up, Postcard From Heaven und I'm Disappointed schon fast von klassischen CJ-Nummern sprechen kann. Soll heißen, leicht rockige Mid-Tempo-Nummern, in denen immer ein gewisser Ramones-Vibe mitschwingt. Dass der Musik von CJ jegliche Härte oder auch Schnelligkeit und Rotz fehlt, wie es Bierschinken-Schreiberling Kabl bei seiner Rezi zu American Beauty schon treffend geschrieben hat, stört mich dabei wenig. Störender empfinde ich da schon eher ein für mich zu ausschweifendes Gitarren-Gegniedel, wie es an manchen Stellen zu hören ist. Abwechslung vom bekannten CJ-Sound gibt es mit Hands Of Mine, das einen deutlich wahrzunehmenden Country-Einfluss zeigt. Cover-Songs sind auch zu finden, da hätten wir Dave Edmunds Rocknummer Crawling From The Wreckage oder Webb Pierce's Country-Song There Stands The Glass von 1953, mit dem er sich auf die Liebe seiner Eltern zu klassischem Country beruft. Beide bekommen einen neuen Anstrich, leider fetzt Crawling From The Wreckage im Orginal sogar etwas mehr, wie ich finde.
Abschließend bleibt eigentlich nicht mehr viel zu sagen außer dass CJ mit seiner Musik das Erbe der Ramones aufrecht hält und von Platte zu Platte ihren Spirit weiter trägt, ohne den Sound seiner alten Band schlicht zu kopieren, obwohl er als originaler Ramone dazu jede Berechtigung hätte. Bands die das tun, gibt es Beileibe auch schon zur Genüge.