Vom Eigenverlag zum Hardcover. Den Leuten von Cross Cult gefiel dieser Auftaktband so gut, dass sie sich direkt die Verlagsrechte sicherten. Eine gute Entscheidung!

2018 feierte Cristin Wendt mit „Message - Buch 1: Loading“ ihr self-publishing Debüt. Unterstützt wird die 33jährige, die für Story und Artwork verantwortlich ist, dabei von der jungen Autorin Ronja Büscher. Jetzt gibt es eine großformatige, gebundene Ausgabe des Starts ihrer spannenden Sci-Fi-Cyberpunk-Story.

Die Geschichte beginnt sehr passend mit einem zivilisationskritischen Zitat vom großen H.G. Wells. Auf der folgenden Doppelseite entfaltet sich dann auf einer Formation aus Bildschirmen ein epochales Drama von Aufstieg und Fall der Menschheit. Umweltzerstörung und Klimawandel haben ihren Tribut gefordert, die letzte Rettung brachte die künstliche Intelligenz KIEM, eine Mutter Natur aus dem Rechenzentrum. Doch die neugeborene Erde geriet schnell wieder in Konflikte, „die Gier der Menschen war unersättlich“, heißt es da. Mutter Natur schmeckte das natürlich gar nicht, so dass sich KIEM als global vernetztes Abwehrsystem des Planeten gegen die Bedrohung zur Wehr setzte.

Nach diesem furiosen Prolog wird das Tempo gedrosselt und wir lernen Avarus kennen, und indirekt auch dessen Bruder Victor, nach dem unser Protagonist fortan suchen wird. Einen Zeitsprung später befinden wir uns zusammen mit Avarus auf dem Endzeit-Schlachtfeld im Kampf Mensch gegen Maschinen. Digitale Bearbeitung setzt die dynamischen Zeichnungen besonders in diesen Action-Sequenzen perfekt in Szene. Überhaupt ist „Message“ visuell wirklich schön, im Spiel mit Unschärfe und Farbschattierungen entsteht hier eine eigene, zeitgemäß-futuristische Atmosphäre. Dies ist mehr als eine Art Öko-„Terminator“.

Bis Buch zwei von „Message“ erscheint, dauert es leider noch eine ganze Weile. „Disconnect“, so der Titel, ist für den März kommenden Jahres angekündigt. Das Warten dürfte sich allerdings lohnen.